Regionale Schlachthofstrukturen: Bund Naturschutz fordert staatliche Unterstützung

NürnbergDer Skandal um massenhafte Corona-Infektionen in mehreren großen deutschen Schlachtunternehmen rückt die kleineren Schlachthöfe wieder in den Blick. So fordert etwa der Bund Naturschutz in Bayern (BN) eine Renaissance für handwerkliche Schlachtbetriebe: Es sei an der Zeit umzudenken und sich um den Erhalt und Wiederaufbau kleinerer, regionaler Schlachthöfe zu bemühen, so eine Pressemitteilung.

Der Bund Naturschutz (BN) verlangt dazu entschlossenes politisches Handeln in Bayern und schlägt zum Beispiel Sonderförderprogramme für bestehende und künftig anzusiedelnde kleine Schlachthofstrukturen und das Metzgerhandwerk vor. „Diese Strukturen sollten nicht nur bei den Investitionen in notwendige Modernisierung und Maßnahmen für mehr Tierschutz bei der Schlachtung, sondern auch bei den laufenden Kosten, wie zum Beispiel der Fleischbeschau, unterstützt werden“, so BN-Landesvorsitzender Richard Mergner. Der BN begrüßt zugleich die Neugründung eines Schlachthofes in Nittenau (Oberpfalz), der regionale Schlachtungen, kurze Wege beim Tiertransport und eine wichtige Dienstleistung für örtliche Metzgereien und Direktvermarkter ermögliche.

Auch in Thüringen wird die Politik in Sachen regionale Schlachtung aktiv: Mit einer Machbarkeitsstudie möchte der Staatssekretär im Thüringer Landwirtschaftsministerium, Torsten Weil, die Möglichkeit zur Etablierung von regionalen Schlachtstätten im Freistaat prüfen lassen, meldet das Portal Top Agrar online.

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