Die Theke als Highlight präsentieren

Eine attraktive Thekenausstattung fördert die Kauflaune, eine auf die Produkte abgestimmte Beleuchtung macht das Konzept rund.

Was macht eine gute Bedientheke aus? Wie stellt sie erfolgreiches Verkaufen sicher? Zum einen ist da natürlich die gesamte Ladeneinrichtung, die dem Kunden schon beim Betreten des Geschäfts Genuss und Kompetenz signalisiert und sein Interesse für die dargebotenen Produkte weckt. Abgerundet wird der Eindruck durch eine appetitliche Präsentation der unterschiedlichen Produkte in der Theke selbst. Entsprechende Schalen und Platten bieten sich an, Fleisch und Wurst, Salate und Antipasti, Käse und andere Spezialitäten optimal in Szene zu setzen und in den Kundenfokus zu rücken.
„Das Auge isst mit“, weiß Silke Gutschale, Beraterin für die Thekenpräsentation beim Schweizer Thekenausstatter Rigaflex. „Weniger ist mehr, und alles muss appetitlich und ansprechend aussehen. Optische Unterstützung bieten hier zum Beispiel Präsentationshilfen und -systeme.“

Einkauf als Erlebnis

Dazu gehören etwa Treppensysteme oder Viertelkreise, die ebenso wie das neue „schräge“ System von Rigaflex dazu dienen, Produkte und Spezialitäten hervorzuheben. Praktisch: Die Schalen in drei verschiedenen Höhen und Breiten lassen sich beliebig miteinander kombinieren und ermöglichen es, die Ware in variablen Mengen immer an der gleichen Stelle zu präsentieren. Kunden wie Personal wissen das zu schätzen. Als Material für die Thekenausstattung empfiehlt die Beraterin bruchfesten, leicht waschbaren lebensmittelechten Kunststoff. Solche Eigenschaften haben Produkte aus schnitt- und kratzfestem Melamin, wie sie etwa auch die Schneider GmbH, Albershausen, anbietet, ebenfalls.

Verbraucher wollen heute den Einkauf als Erlebnis genießen, darum sollte sich jedes Fleischer-Fachgeschäft als „Wohlfühloase“ für seine Kunden präsentieren. Dazu gehört nicht nur eine attraktiv ausgestattete und ansprechend bestückte Theke, sondern auch eine freundliche Kommunikation, eine ansprechende Berufskleidung und eine insgesamt positive Ausstrahlung des Bedienpersonals. „Das Personal sollte die Produkte, die es verkauft, selbst kennen, also selbst verkostet haben“, darauf verweist man im Hause Grossmann, bekannt für seine Feinkostsalate. Wichtig sei zudem, für jedes Produkt am Point of Sale Informationen zu den Zutaten und Allergenen zur Verfügung zu stellen.

Frische perfekt präsentieren

Beleuchtungsspezialisten und ihre ausgewählten Produkte tragen ebenfalls dazu bei, das optische Erscheinungsbild der Waren in der Theke gekonnt zu unterstreichen und beim Kunden den Kaufwunsch zu wecken. „Erst mit dem richtigen Licht lässt sich die Angebotsvielfalt in der Bedientheke appetitlich präsentieren“, weiß Christof Volmer, Geschäftsleitung Marketing beim Beleuchtungsspezialisten Bäro: „Die Theke ist der Mittelpunkt eines jeden Fleischer-Fachgeschäfts, entsprechend spielt sie auch bei der Beleuchtung eine zentrale Rolle.“

Zugleich ist aber auch die Schonung der empfindlichen Ware zu beachten. Zudem muss sichergestellt sein, dass die Beleuchtung Fleisch und Wurst nicht grau und unappetitlich wirken lässt. Speziallichtfarben, am besten in Kombination mit farb-intensivierenden Spektren werten das typische Farbspektrum der Produkte in der Fleischerei auf und sorgen für einen frischen Eindruck. „Durch eine perfekte Lichtplanung kann die Außendarstellung einer Fleischerei deutlich verbessert werden“, sagt auch Bernward Hahs-Lässig vom Beleuchtungsspezialisten ITAB. Für Fleischer-Fachgeschäfte lohne es sich durchaus, in moderne Lichtsysteme mit LED zu investieren.

Dafür sprächen etwa Einsparungen im Stromverbrauch von bis zu 70 Prozent und der Wegfall von Wartungskosten, die etwa durch das Wechseln der Leuchtmittel oder Vorschaltgeräte entstehen. „Das überschaubare Investitionsvolumen lässt sich in den meisten Fällen bereits nach 24 Monaten einsparen.“ Ein entscheidender Aspekt sei zudem die Verbesserung des Raumklimas. „Alte Beleuchtungen wie Neonröhren, Natriumdampf- oder Halogenstrahler entwickeln hohe Wärme, die nicht nur dem Produkt schadet, sondern auch Kosten für die Kühlung verursacht“, erklärt der Beleuchtungsfachmann.

Sein Fazit: Ein Austausch biete nicht nur Einsparpotenzial in Sachen Energie, sondern sorge auch für ein angenehmeres Raumklima im Verkaufsraum.

Deutliche Kosteneinsparung

Nicht jeder Betriebsinhaber wird für ein perfektes Beleuchtungskonzept gleich das ganze Ladengeschäft umbauen. Doch auch Teilsanierungen bieten viel Potenzial für besseres Licht bei niedrigeren Betriebskosten. Bereits ein 1:1-Ersatz herkömmlicher Leuchten durch vergleichbare LED-Leuchten steigert die Lichtqualität durch exakter definierte Lichtverteilungen und Spektren bei drastisch reduzierten Kosten für Strom und Wartung, wissen die Fachleute. Optimal lassen sich die Möglichkeiten aktueller Lichttechnik allerdings nur dann erschließen, wenn die Beleuchtung ganzheitlich neu durchdacht wird. Einig sind sich dabei alle Experten: Investitionen in Sachen Warenpräsentation lohnen sich auf jeden Fall.

Interview mit Silke Gutschale, Beraterin in Sachen Thekenpräsentation, Rigaflex

© Rigaflex AG

„Die Thekengestaltung sollte zum Unternehmen passen“

Frau Gutschale, Sie beraten Fleischer-Fachgeschäfte zum Thema Thekenausstattung. Wie läuft das ab?
Die Gestaltung der Thekenauslage sollte authentisch sein und zum Unternehmen und seinen Produkten passen. Deshalb informieren wir uns zunächst einmal sehr detailliert zum jeweiligen Betrieb sowie zu den Wünschen und Bedürfnissen des Inhabers. Wir klären zum Beispiel im Gespräch, worauf der Fleischer seinen Fokus legt. Hier gibt es nicht nur saisonale, sondern auch große regionale und individuelle Unterschiede und Schwerpunkte. Der Kundenkreis der Metzgerei spielt ebenfalls eine Rolle. Zudem beziehen wir bei unserer Recherche die Abläufe außerhalb der Theke mit ein, etwa die Positionierung der Geräte, den Laufweg des Personals oder die Kundenlaufrichtung im Laden.

Wie sieht danach die Detailarbeit aus?
Die Produktplatzierung in der Theke entwickeln wir zusammen mit unserem Kunden aus dem Fleischerhandwerk in Form einer Skizze. Dabei benutzen wir ein Computerprogramm, das verdeutlicht, wie sich die einzelnen Formen und Größen von Thekenschalen oder -treppen zusammenstellen lassen. Ziel ist immer eine platzsparende und mit Highlights versehene Präsentation. Eine Herausforderung ist unter anderem, die Auslage so aufzubauen, dass auch Verkaufspersonal von geringerer Körpergröße immer noch an die Ware ganz vorne an der Scheibe gelangen kann.

Worauf achten Sie bei der Thekengestaltung besonders?
Wir betrachten vor allem im alltäglichen Geschäft die unterschiedlichen Tageszeiten und Wochentage mit ihren starken und schwächeren Abverkäufen. Die Varianten unserer Schalen ermöglichen es, die Thekengestaltung darauf auszurichten: durch den Einsatz von leicht auswechselbaren Schalen in jeweils drei unterschiedlichen Höhen und Breiten, die sich beliebig kombinieren lassen. So ist es möglich, die Ware in variablen Mengen an immer der gleichen Stelle zu platzieren. Der Aufbau selbst verändert sich dabei nicht – Kunden wie Mitarbeiter der Fleischerei wissen das zu schätzen.

Wie setzen Sie Highlights in der Theke?
In der Theke gilt: Das Auge isst mit. Weniger ist mehr, und alles muss appetitlich und ansprechend aussehen. Unterstützung dabei bieten optische Präsentationshilfen – zum Beispiel unser neues schräges System (siehe Foto), das sich unter Beachtung der Kundenlaufrichtung einsetzen lässt. Auch ein Treppensystem dient dem Zweck, besondere Spezialitäten hervorzuheben, etwa Schinken oder Pasteten oder besonders hochwertige Stücke beim Fleisch. Die sogenannten Viertelkreise sorgen ebenfalls für Aufmerksamkeit bei den Kunden. Solche Systeme unterstützen dabei, Produkte in der Theke optisch herauszustellen – und sie veranlassen als Eye Catcher den Kunden dazu, die komplette Theke abzulaufen. Es gibt also keine toten Winkel mehr.

Welche Trends sehen Sie bei den Präsentationshilfen?
Edelstahl gilt heute fast schon als altmodisch, angesagt ist eher klassisch Schwarz, klassisch Weiß oder ein Mix aus Schwarz und Weiß. Aber die Zeiten ändern sich, und auch diese Trends werden sich wandeln. Farben können ebenfalls Akzente setzen, wobei Signalfarben wie Rot, Gelb, Grün in der Theke noch eher selten sind. Aber denken wir zum Beispiel an das Thema Bio – dafür würde sich eine Präsentation auf Grün anbieten. Auch für Wild könnte ich mir das gut vorstellen, um es abzuheben von anderen Produkten. Zudem eignen sich zum Beispiel Platten in Granit- oder Holzoptik dafür, auffällige Akzente zu setzen.

Was sollten Fleischer-Fachgeschäfte in der Theke sonst noch beherzigen?
Die in der Theke verwendeten Behälter und Hilfsmittel sollten nicht aus Glas oder Keramik sein, denn besteht immer die Gefahr von Absplitterungen. Gut eignen sich bruchfeste und waschbare lebensmittelechte Artikel aus Kunststoff. Die Hersteller sollten dazu auf Anfragen Konformitätserklärungen (Unbedenklichkeitsbescheinigungen) vorlegen können.

Warum ist eine gute Thekengestaltung so wichtig?
Verbraucher wollen heute mehr, als schnell ein paar Lebensmittel besorgen. Sie wollen den Einkauf als Erlebnis genießen, und darum sollte sich jedes Fleischer-Fachgeschäft als „Wohlfühloase“ für seine Kunden präsentieren. Neben einer attraktiv ausgestatteten und ansprechend bestückten Theke gehören dazu unter anderem auch das richtige Licht sowie zahlreiche weitere Facetten, etwa eine freundliche Kommunikation, eine ansprechende Berufskleidung und eine insgesamt positive Ausstrahlung des Bedienpersonals. Fleischer-Fachgeschäfte haben allen Grund, sich selbstbewusst zu präsentieren, und sie haben hierzu zahlreiche Möglichkeiten. Sie müssen allerdings auch künftig ständig an sich arbeiten, um dieses Potenzial zu nutzen.

Interview mit Christof Volmer, Geschäftsleitung Marketing, BÄRO

© BÄRO GmbH & Co. KG

„Bei der Theke spielt die Beleuchtung eine zentrale Rolle“

Herr Volmer, was macht für Sie eine gute Beleuchtung in der Bedientheke aus?
Die Theke ist der Mittelpunkt jedes Fleischer-Fachgeschäfts, entsprechend spielt sie auch bei der Beleuchtung eine zentrale Rolle – als Herzstück eines insgesamt harmonischen und attraktiven Lichtkonzepts. In erster Linie geht es darum, die Angebotsvielfalt appetitlich zu präsentieren, zugleich dürfen Warenschonung und Schutz vor Vergrauung nicht zu kurz kommen. Für all das ist die spektrale Zusammensetzung des Lichts von entscheidender Bedeutung. Deshalb raten wir dazu, zur Beleuchtung der Waren in der Theke passende Speziallichtfarben wie Special Meat oder Meat & Fish einzusetzen, die sich für eine individuelle Farbbalance auch mit farbintensivierenden Spektren kombinieren lassen.

Worauf achten Sie besonders?
Um eine optimale Präsentation des Warenangebots zu erzielen, sollte die Beleuchtung der Theke nicht nur die genannte spektrale Qualität aufweisen, sondern auch gleichmäßig und brillant sein, ohne Kunden oder Personal zu blenden. Ob die Leuchten in die Decke eingebaut, als Aufbau- oder Pendelleuchten ausgeführt sind, richtet sich ebenso wie das Design der Leuchten ganz nach dem Gestaltungskonzept des Fleischergeschäfts. Und: Während in der Theke die Speziallichtfarben ihren Platz haben, eignen sich für die Grund- und Rückwandbeleuchtung im Verkaufsraum natürliche LED-Spektren.

Warum kann es sich lohnen, in ein neues Beleuchtungssystem zu investieren?
Natürlich lassen sich bei Komplettrenovierungen oder Neubauten die konsequentesten Konzepte umsetzen. Aber auch Teilsanierungen bieten viel Potenzial für besseres Licht bei niedrigeren Betriebskosten – insbesondere, wenn noch konventionelle Lichtquellen im Einsatz sind, die durch LED ersetzt werden. Bereits ein 1:1-Ersatz herkömmlicher Leuchten durch vergleichbare LED-Leuchten steigert die Lichtqualität durch exakter definierte Lichtverteilungen und Spektren bei drastisch reduzierten Kosten für Strom und Wartung. Optimal lassen sich die Möglichkeiten aktueller Lichttechnik allerdings erschließen, wenn die Beleuchtung ganzheitlich neu durchdacht wird.

Auf was sollte bei der Investition geachtet werden?
Das A und O ist eine professionelle Beratung und Planung durch einen erfahrenen Lieferanten und Partner. Gerade die Wirkung warenspezifischer LED-Spektren sollte jeder Anwender im Fleischerhandwerk einmal live erlebt haben, um sich selbst ein Urteil zu bilden. Die kalkulierbar günstigeren Betriebskosten neuer Beleuchtungstechnik tragen ebenso zu einem zügigen Return-on-Invest bei wie die absatzfördernde Wirkung von attraktiver Beleuchtung. Leuchtmitteltausch wird durch die Langlebigkeit der LED-Technik (mehr als 40.000 Betriebsstunden) obsolet – Aspekte wie Hygiene und Reinigung, die besonders im Fertigungsbereich der Fleischerei wichtig sind, lassen sich bei der Planung und der Leuchtenwahl selbstverständlich berücksichtigen.

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