GILDE STIFTUNG WETTBEWERB

„Fit für Azubis“

Mit dem Wettbewerb „Fit für Azubis“ fördert die Gilde Stiftung den Nachwuchs im Fleischerhandwerk und prämiert die besten Initiativen und Ideen mit Fördergeldern von insgesamt 6.000 Euro.

Auch 2024 wird der Wettbewerb „Fit für Azubis“ wieder ausgeschrieben und die besten Ideen und Aktionen rund um das Thema „Ausbildung im Fleischerhandwerk“ werden belohnt. Bewerben können sich Betriebe, Innungen oder Fachschulen mit eigenen Initiativen zur Nachwuchsgewinnung und Nachwuchsförderung.

Die originellsten und wirksamsten Aktionen werden mit Fördergeldern in Höhe von insgesamt 6.000 Euro gewürdigt. Die Möglichkeiten, junge Menschen für die Betriebe und das Berufsfeld zu gewinnen, sind vielfältig: Infoveranstaltungen an Schulen, eine kreative Selbstdarstellung als Betrieb oder Einsatz im Bereich Jugendeinrichtungen, Kooperationen zwischen Fachschulen und Innungen mit eigenen Werbeaktionen… Kurz: Erlaubt ist, was für das Fleischerhandwerk Nachwuchs gewinnt und sichert.

Lassen Sie Ihre besten Ideen für sich sprechen. Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung und Ihren Beitrag zum Wettbewerb.

Einsendeschluss ist der 30.06.2024

Flyer „Fit für Azubis“

Hier können Sie einen Informationslyer zum Wettbewerb „Fit für Azubis“ herunterladen.

Bewerbung zum Wettbewerb „Fit für Azubis“

Laden Sie sich gleich hier den Bewerbungsbogen herunter.

Die besten Initiativen 2024

Neue Ideen und langer Atem

GILDE Stiftung des Fleischerhandwerks e.V. ehrt drei ausgezeichnete Ausbildungsbetriebe

Drei Betriebe überzeugten in diesem Jahr die Jury der GILDE Stiftung mit herausragenden Leistungen im Bereich der Ausbildung.

Die Gala zur erstmaligen Ehrung des „Fleischer des Jahres 2024“ gab der 14. Preisverleihung des Wettbewerbs „Fit für Azubis“ den würdigen Rahmen, in dem die GILDE-Vorstände Rainer Laabs und Sabine Steidinger jeweils einen 2.000-Euro-Scheck an die ausgezeichneten Metzgereien Bosch (Herrenberg), Brath (Karlsruhe) und Häfele (Winnenden) überreichten.

Überzeugen konnten die drei Unternehmen die Jury der GILDE Stiftung mit ihrem vielfältigen Engagement – etwa mit Projekten zur Weiterentwicklung der Azubis, der Ausbildung von Personen mit Migrationshintergrund, familiärem Betriebsklima, attraktiver Bezahlung und durch eine enge Betreuung der Nachwuchskräfte, zum Beispiel mit individuellen Ausbildungsplänen.

Die Nachwuchsakquise ist ein unverzichtbarer Baustein der Zukunftssicherung, sie braucht neue Ideen und einen langen Atem.  Rainer Laabs, Vorstandssprecher der GILDE – Ihr Partner für das Lebensmittelhandwerk eG, ermunterte die Unternehmer im Fleischerhandwerk,  Ausbildungsplätze wie emotionale Produkte zu vermarkten, die Lust auf den Beruf und den Betrieb wecken, und die Arbeit an einer attraktiven Arbeitgebermarke konsequent zu verfolgen. Leuchttürme der Nachwuchsakquise sind die diesjährigen Träger des Preises „Fit für Azubis“.

Metzgerei Bosch
aus Herrenberg

Seit diesem Jahr ist in der Herrenberger Metzgerei Bosch mit den Geschwistern Fabienne und Dennis Bosch die dritte Generation am Ruder. Die beiden Meister sind angetreten, das Moderne und das Traditionelle zu verbinden – auch in der Ausbildung, zu der hier selbstverständlich auch das Schlachten gehört. Sie engagieren sich im Bereich Berufsorientierung an allgemeinbildenden Schulen, bieten Praktika verschiedener Art an und stellen ihren Auszubildenden eigene Messer und Schutzausrüstung zur Verfügung. Stolz ist man darauf, dass in den vergangenen zwei Jahrzehnten keine Ausbildung abgebrochen wurde und sogar zwei Flüchtlinge aus Gambia erfolgreich zum Abschluss geführt wurden. Einer von ihnen war 2020 Jahrgangsbester der praktischen Prüfung der Innung Stuttgart und hat später die Meisterprüfung im Fleischerhandwerk abgelegt.

Dass niemand in dem elf Mitarbeitende zählenden Betrieb hinwirft, liegt auch daran, dass die Nachwuchskräfte sich gut betreut fühlen, wie Auszubildender Michael Berner auf der Preisverleihung bestätigte. Auch bei Problemen in der Berufsschule erhalten die jungen Leute Unterstützung aus dem Unternehmen – mit ein Grund dafür, dass die Metzgerei Bosch bereitsder HWK Stuttgart mit dem Ausbildungspreis 2023 ausgezeichnet wurde. „Uns ist sehr wichtig, dass das Handwerk von der Pike auf gelernt wird,“ betonte Dennis Bosch in Winnenden. Von seinen Azubis verlange er in erster Linie, dass „sie wollen“.

Bildnachweis: Felix Holland/afz

Metzgerei Brath
aus Karlsruhe

Heiko Brath, profiliert in der Top-Fleischliga und -Grillszene, ist eine Arbeitgebermarke par excellence und freut sich über mehr Interessenten als er Stellen in seinem absichtlich nicht filialisiertem Betrieb anbietet.  Der Fleischsommelier, Betriebswirt des Handwerks, Dozent, Buchautor und YouTuber ist über die Grenzen seines Karlsruher Unternehmensstandorts bekannt und konzentriert sich bewusst seit 1966 auf die Ausbildung eines Auszubildenden. Dabei umfasst die Fleischerlehre bei Brath nicht allein die Produktion, sondern auch Küche, Laden und über 100 überregionale Events, auf denen der „coole“ Beruf besonders sichtbar wird.

Der Erfolg des 1998 von Heiko Brath und seiner Frau Heike übernommenen Betriebs hängt für ihn ursächlich damit zusammen, „dass wir uns mehrmals neu erfunden haben“. Trends rechtzeitig zu erkennen und flexibel darauf zu reagieren sowie ein engagiertes Mitarbeiterteam, von dem viele zehn bis 40 Jahre Teil der Brath-Familie sind, sieht er als sein Erfolgsgeheimnis. Die Metzgerei in Karlsruhe ist auch ein beliebter Anlaufpunkt für „Gesellen auf der Walz“, von denen jährlich zwei im Betrieb mitarbeiten und ein einer von ihm gestellten Wohnung leben können. Durch seine Dozententätigkeit an der Fleischerschule in Augsburg erhält er auch immer wieder Anfragen.

Seit 2016 verfügt die Metzgerei Brath über einen eigenen Seminarraum: die „Fleischwerkstatt“. In Workshops, die auf  unterschiedlichste Zielgruppen ausgerichtet sind, wird hier zerlegt, gewurstet und gekocht – ein Eldorado für Auszubildende wie Jan Trautmann, im dritten Lehrjahr bei Braths, auf der Bühne in Winnenden bestätigte. Obwohl aus einer Fleischerfamilie stammend und Feuer und Flamme für den Beruf, war es für ihn kein Selbstläufer, in der Metzgerei Brath den gewünschten Ausbildungsplatz zu bekommen. Aber in einem Praktikum konnte er überzeugen, freute sich der heute fast Ausgelernte.

Die Arbeitgebermarke Brath hat sich inzwischen bis Vietnam herumgesprochen, wo eine Agentur geeignete Ausbilder für junge Menschen sucht. Nach einigen Vorstellungsrunden per Videocall wurde Heiko Brath seinem „Ein-Azubi-zur-Zeit-Grundsatz“ untreu. Seit drei Wochen begeistert nun ein junger Vietnamese seinen Meister, der davon überzeugt ist, dass dieser schon in einem Jahr selbstständig hier der Ladentheke agieren kann.

Bildnachweis: Felix Holland/afz

Metzgerei Häfele
aus Winnenden

Vielfältig und weltoffen bewegt sich auch die Metzgerei Häfele mit ihrem Stammsitz in Winnenden auf dem Arbeitgebermarkt. Bei 21 Filialen, eigenem Schlachtbetrieb, neun Marktwägen, 300 Mitarbeitern und 20 Auszubildenden gehört Personal zu den wichtigsten und schwierigsten Unternehmensthemen überhaupt. Angeboten wird neben den Berufen des Fleischerhandwerks auch die Möglichkeit des dualen Studiums. Seniorchef Werner Häfele ist von Anfang an Partner der Dualen Hochschule Baden-Württemberg (DHBW) im Lebensmittelsektor und bietet Praxisplätze für das BWL-Food-Management-Studium an. Nach drei Jahren hat man den Bachelor of Arts (BWL) mit der Fachrichtung Kulinaristik / Food Management in der Tasche.

Trotz Teilnahme an Ausbildungsbörsen, klassischen Schulpraktika, Praxispraktika und materiellen Anreizen wie dem 365-Euro- oder Deutschland-Ticket, konnte Häfele nicht alle Ausbildungsplätze besetzen. Auch ein Grund, bei der Suche nach Auszubildenden in die Ferne zu schweifen. Mittlerweile absolvieren sieben junge Frauen und Männer Anfang 20 aus Simbabwe eine Ausbildung, drei zur Fachverkäuferin, vier zum Fleischer. Dabei liegt dem Unternehmen eine nachhaltige Beziehung zu den jungen Menschen am Herzen, weshalb sie in der ersten Zeit intensiv in die Familie integriert werden. Einige der neuen Azubis könnten in einigen Jahren Leitungspositionen bekleiden. Um den neuen Kollegen den Start in der Region zu erleichtern, veranstaltete Häfele mit seinen Azubis ein „Simbabwe-Festival“ in der Markthalle Winnenden: Neben Kunst, Musik und mehr gab es die Landesküche Simbabwes zu entdecken. Unter den Gästen waren Landtagsabgeordnete und der baden-württembergische Staatssekretär für Migration. Sogar die Botschafterin Simbabwes war gekommen und trug sich in das Goldene Buch der Stadt ein.

In der Familie Häfele läuft in Sachen Nachwuchsbegeisterung ganz viel richtig. Heute sind drei von vier Söhnen der von Margit und Werner Häfele repräsentierten zweiten Generation im Unternehmen tätig und der erste von 13 Enkeln steht in den Startlöchern. Mit Vater Armin Häfele, Metzgermeister und Betriebswirt des Handwerks und seit 1999 im Unternehmen, und Sohn Amos – inzwischen dualer Student an der DHBW – nahmen die dritte und vierte Generation der baden-württembergischen Fleischerdynastie die Auszeichnung „Fit für Azubis“ entgegen.

Bildnachweis: Felix Holland/afz

Mit dem Wettbewerb „Fit für Azubis“ fördert die 2010 gegründete GILDE Stiftung Nachwuchsinitiativen im Fleischerhandwerk und prämiert die besten Aktionen und Ideen mit Fördergeldern von insgesamt 6.000 Euro.

Die besten Initiativen 2023

Anfang Januar 2024 konnte der Vorstandssprecher der ZENTRAG eG und Vorstand der Gilde Stiftung e.V., Rainer Laabs, zusammen mit den Vorständen der Genossenschaften vor Ort die Preisträger 2023 „Fit für Azubis“ ehren.

Mit 3 x 2000 Euro unterstützt die Gilde Stiftung e.V. Betriebe, die besondere Leistungen rund um die Ausbildung erbringen, öffentlichkeitswirksam und imagefördernd die Ausbildungsberufe im Fleischerhandwerk darstellen. Und die auch durch besondere Aktionen und Nachwuchswerbung Erfolg haben und Aufmerksamkeit erregen.

In diesem Jahr waren dies die Metzgerei Oskar Zeeb GmbH aus Reutlingen, die Metzgerei Dosenbach GmbH aus Bad Bellingen-Rheinweiler und die Föhrenbacher GmbH & Co. KG Metzgerei, Partyservice & Pension aus Kirchzarten.

Metzgerei Dosenbach, Bad Bellingen

V.l.n.r. Vorstand Rainer Laabs, Familie Dosenbach, Vorstand der FGS Baden, Offenburg, Volker Schmitt

Der Metzgerei Dosenbach gratulieren wir mit Stolz und Freude, die für Ihre Leistung und innovatives Engagement in der Ausbildung von Fachkräften geehrt werden soll.

Die Metzgerei Dosenbach bietet eine breite Palette an Ausbildungsmöglichkeiten für talentierte junge Menschen, die eine Karriere im Lebensmittelhandwerk anstreben. Von der Ausbildung zum Fleischer bis hin zur Fachverkäuferin im Nahrungsmittelhandwerk, von der Fachkraft für Lebensmitteltechnik bis hin zum Groß- und Außenhandelsmanager.

Was wir besonders schätzen, ist ihr Engagement für das Wohlergehen und die Entwicklung ihrer Auszubildenden. Sie bieten nicht nur eine hochqualifizierte Ausbildung, sondern auch eine Vielzahl von Zusatzleistungen, die es den Auszubildenden ermöglichen, ihr Potenzial voll auszuschöpfen.

Dazu gehört ein höheres Gehalt, das die Anerkennung der Leistung der Auszubildenden widerspiegelt und sie motiviert, ihr Bestes zu geben. Zudem stellt Metzgerei Dosenbach Unterkünfte für Auszubildende bereit. Des Weiteren bewundern wir ihren familiären Anschluss, der eine enge Bindung zwischen den Mitarbeitern und eine positive Arbeitsatmosphäre fördert. Hier fühlen sich die Auszubildenden nicht nur wie Teil eines Teams, sondern wie Teil einer Familie. Durch eine Bildungspartnerschaft mit Schulen und eine europäische und internationale Ausrichtung bieten sie ihren Auszubildenden die Möglichkeit, wertvolle Erfahrungen im Ausland zu sammeln und sich interkulturell weiterzuentwickeln. Zusätzlich organisieren sie Ausbildungsbörsen, auch in Frankreich, um die Auszubildenden mit potenziellen Arbeitgebern zu vernetzen und ihre beruflichen Perspektiven zu erweitern. Auch Initiativen wie der Girls- und Boys-Day und Praktika über Praktikumswoche.de tragen dazu bei, junge Menschen für eine Karriere im Lebensmittelhandwerk zu begeistern und ihre Talente zu fördern.

Ihre Vision einer inklusiven und chancenreichen Ausbildungsumgebung ist inspirierend und macht sie zu einem zufriedenen Preisträger.

Metzgerei Zeeb, Reutlingen

Die Verantwortlichen der Preisträger der Metzgerei Zeeb mit Vorstand Rainer Laabs (1. v.li) und der Vorständin der Metzgervereinigung Reutlingen Katja Gröbe (2.v.re).

Wir freuen uns außerordentlich, der Metzgerei Zeeb gratulieren zu dürfen. Sie haben nicht nur herausragende Fleisch- und Wurstwaren im Angebot, sondern auch eine erstklassige Ausbildungsplattform geschaffen, die junge Menschen auf eine erfolgreiche Karriere im Metzgerhandwerk vorbereitet. Das Unternehmen bietet eine hervorragende Gelegenheit für angehende Fleischer/-innen und Fleischereifachverkäufer/-innen, ihre Fähigkeiten zu entwickeln und ihr Potenzial zu entfalten. Von Workshops bis hin zu persönlichem Coaching durch erfahrene Ausbilder, von Fitnessstudio-Zugang bis hin zu umweltfreundlicher Mobilität durch Jobbikes, die Metzgerei Zeeb setzt sich aktiv dafür ein, seinen Auszubildenden ein inspirierendes und unterstützendes Lernumfeld zu bieten. Darüber hinaus organisiert diese Metzgerei Gesundheitswochen, Speeddating-Veranstaltungen und Fotoshootings mit den Auszubildenden, um ihre persönliche und berufliche Entwicklung zu fördern und ihnen wertvolle Netzwerkmöglichkeiten zu bieten.

Sie sind stolz darauf, junge Menschen auf ihrem Weg zu unterstützen und zu fördern. Ihr Engagement für die Ausbildung und Entwicklung der nächsten Generation von Metzgerinnen und Metzgern verdient höchste Anerkennung und macht sie zu einem würdigen Kandidaten für den diesjährigen Preis des Wettbewerbs Fit für Azubis!

Metzgerei Föhrenbacher, Kirchzarten

V.l.n.r. Vorstand Rainer Laabs, Auszubildende der Metzgerei Föhrenbacher, Sigi Föhrenbacher, Vorstand der FGS Baden, Offenburg, Volker Schmitt

Wir freuen uns auch für der Metzgerei Föhrenbacher aus dem malerischen Schwarzwald, die für ihre herausragende Leistung in der Ausbildung und Integration von talentierten jungen Menschen ausgezeichnet werden soll.

Als verantwortungsbewusstes Unternehmen erkennen sie die Bedeutung der Investition in die nächste Generation von Fachkräften und haben Programme entwickelt, um sicherzustellen, dass ihre Auszubildenden nicht nur fachlich, sondern auch persönlich bestens ausgebildet werden.

Ein beeindruckender Aspekt des Engagements von Metzgerei Föhrenbacher ist ihr Integrationsumfeld für indische Auszubildende. Sie erkennen die Vielfalt und die unterschiedlichen Hintergründe ihrer Mitarbeiter als Bereicherung an und setzen sich aktiv dafür ein, ein integratives Arbeitsumfeld zu schaffen, in dem jeder Einzelne sein volles Potenzial entfalten kann. Sie ermöglichen den Auszubildenden Mobilität durch die Bereitstellung von ÖPNV-Tickets. Darüber hinaus legt Metzgerei Föhrenbacher großen Wert auf ein familiäres Umfeld am Arbeitsplatz. Durch eine offene und unterstützende Unternehmenskultur schaffen sie eine Atmosphäre, in der sich die Auszubildenden willkommen und geschätzt fühlen. Dies trägt nicht nur zum Wohlbefinden der Mitarbeiter bei, sondern fördert auch eine positive Arbeitsatmosphäre und Zusammenarbeit.

Das Engagement der Metzgerei Föhrenbacher für die nächste Generation von Fachkräften und ihr respektvoller Umgang mit Vielfalt und Integration verdienen höchste Anerkennung und machen sie zu einem würdigen Preisträger.

Alle Betriebe trotzen dem Nachwuchsmangel und haben ihre individuellen Erfolgskonzepte entwickelt. Besonders hervorzuheben in diesem Jahr ist es, dass alle sich auch aktiv um Integration in den Betrieben bemühen, auch was indische und marokkanische Auszubildende betrifft. Das Fleischerhandwerk ist sehr offen und vielfältig aufgeteilt und nutzt die Chancen für ein Ausbildungskräftepotential international. Alle bemühen sich um familiäre Integration und bieten allen Auszubildenden zusätzliche Zugaben wie beispielsweise das ÖPNV Ticket, ein Job Bike, Unterkünfte, Mini Job Möglichkeiten im Ausbildungsbetrieb, eine sozial- und Lebensbetreuung und noch viele weitere schöne Prämien, Praktika oder Workshops. Die Werbekampagnen sind alle auch über die Unternehmen hinaus imagewirksam für das Handwerk.

Wir gratulieren und wünschen weiterhin viel Erfolg!

Bewerben Sie sich dieses Jahr wieder für den neuen Wettbewerb ‚Fit für Azubis‘ um von den Fördergeldern zu profitieren!

Die besten Initiativen 2022

Welche Betriebe, Innungen und Aktionen im Jahr 2022 als beste Initiativen zur Nachwuchsgewinnung ausgezeichnet und mit je 2.000 Euro Preisgeld belohnt wurden, sehen Sie hier. Wir gratulieren den Preisträgern ganz herzlich!

Fleischerinnung Lörrach-Waldshut

Kein Weg zu weit – von Südindien nach Südbaden
Mit einer außergewöhnlichen Aktion begegnet die Fleischerinnung Lörrach-Waldshut dem Nachwuchsproblem im heimischen Handwerk. 13 Lehrlinge aus Kerala in Südindien starteten diesen Herbst ihre Ausbildung in der Region Lörrach/Südbaden. Eine monatelange Anbahnungsphase und ein langwieriger Auswahlprozess waren vorangegangen. Dabei war es alles andere als einfach gewesen, unter den bestehenden Rahmenbedingungen ein solches Projekt auf den Weg zu bringen. Indische Jugendliche absolvieren ihre Ausbildung in Deutschland. Dafür braucht es mutige Vorreiter, die es in der Handwerkskammer und der Fleischerinnung Lörrach-Waldshut gefunden hat. Gemeinsam mit der indischen Personalagentur „Magic Billionaire“ hat man einen ungewöhnlichen Weg gefunden, um der Nachwuchsnot im Fleischerhandwerk zu begegnen. Ganz nach dem Motto der Imagekampagne des deutschen Handwerks „Bei uns zählt nicht, wo man herkommt. Sondern wo man hinwill“ hat das Innungsteam rund um Joachim Lederer, Obermeister der Innung Lörrach-Waldshut, den Stier bei den sprichwörtlichen Hörnern gepackt und das Projekt Handwerksnachwuchs aus Indien in die Realität umgesetzt. Damit alle Auszubildenden entsprechend empfangen werden konnten, haben die Betriebe vorab Wohnungen für „ihre“ Azubis gesucht. Die jungen Inder lernten währenddessen fleißig Deutsch, denn der Nachweis des deutschen Sprachniveaus B1 war Voraussetzung für die Ausbildung in Südbaden. Beim Abholen am Flughafen Frankfurt gab es dann Gänsehaut und auch Tränen „Das war wie beim Marathonlauf, wenn Du ins Ziel kommst“, so Lederer zum Empfang in Deutschland. Jetzt sind die 13 Auszubildenden in ihren Ausbildungsbetrieben angekommen und die Gespräche für die nächsten Jahrgänge laufen bereits. Die Handwerkskammer plant sogar, das Projekt auch auf die Baugewerke auszuweiten. Ein Pilotprojekt, das Schule macht. Beachtenswert, fand auch die Jury der Gilde Stiftung und zeichnet die Fleischerinnung und ihren Obermeister Joachim Lederer mit dem Preis „Fit für Azubis“ aus.

Michael Boddenberg (Vorsitzender des Vorstands Gilde Stiftung) und Anton Wahl (Vorstand Gilde Stiftung) freuten sich, Joachim Lederer für die Innung Waldshut-Lörrach das Preisgeld und die Urkunde für den Preisträger des Wettbewerbs „Fit für Azubis“ zu überreichen.

Bildernachweis: Frank Stich / Innung Lörrach-Waldshut

Fleisch- u. Wurstwerkstatt Andreas Tonn, Wildeshausen

Anton Wahl (Vorstand der Gilde Stiftung e.V.) freut sich die Auszeichnung „Fit für Azubis 2022“ und das Preisgeld von 2.000 Euro an Andreas Tonn (Fleisch- und Wurstwerkstatt Tonn) zu überreichen.

Ausbildung wird belohnt
Gegründet 1956 als klassische Metzgerei und weiterentwickelt in der 3. Generation: Andreas Tonn ist die Fleisch- und Wurstwerkstatt. Den Wandel und die damit verbundenen Wünsche hat er stets als Herausforderung empfunden und sich diesen auch gestellt. 2019 wurde ein komplett neues, modernes Ladengeschäft bezogen. Neu wurde auch das Logo und der damit verbundene Unternehmensauftritt.
„Leidenschaft Fleisch ist mein Schlagwort“, sagt Andreas Tonn „Was uns aber ausmacht, ist die Überzeugung, dass Tradition und Zeitgeist miteinander verbunden werden müssen. Mitarbeiter wollen sich mit dem Unternehmen identifizieren. In Folge wurde auch unsere Recruiting-Kampagne cool, modern und hochwertig gestaltet.”

Mit den potenziellen Auszubildenden wird klassisch in einem modern gestalteten Flyer aber vor allem auch auf Instagram und Facebook kommuniziert. Die Fleisch- und Wurstwerkstatt setzt bei der Azubi-Gewinnung nicht nur auf Zusammenhalt und Teamwork, auch geregelte Arbeitszeiten und ein deutlich höherer Ausbildungslohn (bis zu 100% mehr Lohn im 3. Ausbildungsjahr) sprechen für sich. Der familiengeführte Handwerksbetrieb überzeugt mit einer ehrlichen Kommunikation, zeigt den Auszubildenden Entwicklungsmöglichkeiten in einem Betrieb mit niedrigen Hierarchien auf und motiviert zu Eigenständigkeit und Kreativität. Die Kontaktaufnahme und Bewerbung wird auch jenseits von klassischen Bewerbungsmappen umgesetzt: einfach eine WhatsApp schicken, ein Anruf oder einfach persönlich im Laden vorbeischauen reicht, der Rest wird auf persönlicher Ebene besprochen. So überzeugt Andreas Tonn in Sachen Ausbildung.

https://fleischundwurstwerkstatt.de/

Bildernachweis: Andreas Tonn

Metzgerei Gustav Winterhalter, Elzach

„100 Gramm statt Instagram“

Junior-Chef Sebastian Winterhalter hat selbst viel Wert auf seine eigene Ausbildung, auch außerhalb des heimischen Betriebs in Elzach, gelegt und die Metzgerei Gustav Winterhalter ist nicht erst seit heute ein Vorzeigebetrieb mit Tradition in der Region. Gerade erst wurde die Metzgerei zum Handwerksunternehmen des Jahres 2021 (HWK Freiburg) gekürt. Aber rührig sein, gehört bei Winterhalters zum Geschäft und die Auszubildenden bescheinigen „ihrem“ Betrieb eine hohe Ausbildungsqualität und breit gefächerte Ausbildungsinhalte. Von der Wurst- und Schinkenherstellung (inkl. des berühmten Schwarzwälder Schinkens), Feinkostsalaten aus eigener Herstellung, über Convenience Produkte unter eigenem Label bis hin zum Mittagstisch – Vielfalt und Ideenreichtum ist Programm. Dabei gibt es nicht nur viel zu tun, sondern auch die Leistung der Azubis wird übertariflich belohnt. Ein Jobrad gibt es auf Wunsch auch. Der in der Region bekannte Betrieb lenkt positive Aufmerksamkeit auf seine Arbeit – auch in der Ausbildung.

Dazu trägt insbesondere die von Sebastian Winterhalter entwickelte Social Media Werbung unter dem griffigen Slogan „100 Gramm statt Instagram“ bei. Mit Flyern, auf Instagram, Facebook, in Schulmagazinen und sogar mit Werbung an Hauswänden und Bildschirmwerbung in den Filialen macht der Betrieb auf sich und seine Ausbildung aufmerksam.

Dabei ist es natürlich auch unerlässlich, an örtlichen Berufsinfomessen teilzunehmen und Betriebsführungen mit Schulklassen zum Abbau von Berührungsängsten anzubieten. Für ein Praktikum interessierter Schüler ist man immer ansprechbar. Eine offene Betriebskultur mit bester Produktqualität, bekannt in der Region und mit Potential für das Fleischerhandwerk – Die Metzgerei Gustav Winterhalter konnte damit die Jury überzeugen.

https://metzgerei-winterhalter.de/

von links nach rechts: Auszubildende Metzgerei Gustav Winterhalter, Volker Schmitt (Vorstand FGS Baden, für die Gilde Stiftung), Sebastian Winterhalter

Bildernachweis: Metzgerei Gustav Winterhalter

Fleischer-Innung Marburg

Uwe Seyler (FGS Frankfurt) und Sabine Steidinger (Vorstand Gilde Stiftung) freuen sich der Fleischer-Innung Marburg, vertreten durch Obermeister Martin Meier, den Preis „Fit für Azubis“ der Gilde Stiftung überreichen zu dürfen. Auf dem Foto zu sehen von links nach rechts: Sabine Steidinger, Uwe Seyler, Erik Wohlleben und Yanik Kaesler (Azubis der Metzgerei Meier), Eckhart Neun (Landesinnungsmeister Hessen), Martin Meier (OM der Fleischer-Innung Marburg).

Alle in einem Boot
Die Fleischerinnung Marburg lud zur Präsentation der eigenen Imagekampagne auf einem Schiff in Marburg ein. Die Idee dahinter: Das Fleischer-Handwerk mit seinen vielfältigen Facetten an ungewöhnlichen Orten zu präsentieren – soll neugierig machen auf das, was bei den heimischen Metzgern alles möglich ist. Die Azubis von Obermeister Meier waren mit an Bord. „Gern gesehen auf coolen Partys“ oder „Damit kommen Sie an jedem Türsteher vorbei“ lauten die Slogans, etwa zu Motiven mit appetitlichen Catering-Produkten. Aufgehängt werden sie zunächst in den Bussen in und um Marburg, später auch an anderen Orten. Die Fleischerinnung zeigt sich im Landkreis aktiv, nimmt bezug auf Regionalität und Qualität der Ausbildung in den Innungsbetrieben. Dabei wird die Aubildung im heimischen Fleischerhandwerk regelmäßig auch auf sozialen Medien beworben. Die Innungsbetriebe bieten  Schülerpraktika und Schnuppertage an und nehmen u.A. auch an der Ausbildungsmesse der Kreishandwerkerschaft „Aktionswoche Handwerk“ teil, wo interessierte SchülerInnen das Fleischerhandwerk nicht nur theoretisch, sondern auch gleich praktisch und kulinarisch kennenlernen durften.

Bildernachweis: Fleischer-Innung Marburg

Die besten Initiativen 2021

Hier sehen Sie, welche Betriebe, Innungen und Aktionen 2021 als beste Initiativen zur Nachwuchsgewinnung ausgezeichnet und mit je 2.000 Euro Preisgeld belohnt wurden. Gratulation an die Preisträger!

Fleischerinnung Nordostmittelsachsen, Dresden


Bildnachweis: Nora Seitz
Nora Seitz (für die Gilde Stiftung e.V.) übergibt an Uwe Uhlmann (Geschäftsführer der Fleischerinnung Nordostmittelsachsen) die Urkunde „Fit für Azubis“ 2021 und das Preisgeld über 2.000 Euro.

Neben Aktivitäten der Fleischerinnung wie Prämierungen von besonders guten Abschlüssen, Lehrlingswettbewerben bis hin zu einem „Tag der offenen Betriebe“, stand im Fokus der Bewerbung der Fleischerinnung Nordostmittelsachsen der von ihr veranstaltete „Schülercup“. Der auf der in Leipzig angesiedelten Messe „ISS GUT“ durchgeführte Wettbewerb richtet sich an Schüler der 7. und 8. Klassen, die in kleinen Teams von 2-3 Schülern gegeneinander antreten. Die Schüler werden zuvor von den Lehrkräften auf den Wettbewerb vorbereitet und beim Wettbewerb selbst dann von Mitgliedern der Nationalmannschaft des Fleischerhandwerks unterstützt. So müssen z.B. aus einem Warenpool kreative Snacks hergestellt werden uvm. Alle Teilnehmer erhalten T-Shirts mit der Aufschrift „So gut kann man im Fleischerhandwerk“ aussehen und die Sieger gehen mit einem Pokal und einer Prämie für die Klassenkasse nach Hause. Der Wettbewerb ist dabei nicht nur öffentlichkeitswirksam, sondern auch eine tolle Gelegenheit aus den Teilnehmern Azubis für das Fleischerhandwerk zu machen. Eine Idee, die sich also in jeder Hinsicht lohnt!

Metzgerei Metzler, Althausen

© Schwäbische Zeitung Saulgau GmbH & Co.KG - Jochen Hähnel und Anton Wahl freuten sich, Albert und Tobias Metzler das Preisgeld und die Urkunde für den Preisträger des Wettbwerbs „Fit für Azubis“ der Gilde Stiftung e.V. zu überreichen.

Bildnachweis: Schwäbische Zeitung Saulgau GmbH & Co.KG
Jochen Hähnel (Megra Ravensburg) und Anton Wahl (Vorstand Gilde Stiftung) freuten sich, Albert und Tobias Metzler das Preisgeld und die Urkunde für den Preisträger des Wettbwerbs „Fit für Azubis“ zu überreichen.

Der außergewöhnliche Familienbetrieb der Metzlers geht auch die Ausbildung im eigenen Betrieb mit besonderem Engagement und echtem „Famlienanschluss“ an. So wurde bereits vor 5 Jahren ein junger Mann aus Gambia in die Ausbildung im Betrieb übernommen. Damals noch Analphabet mit nur minimalen Deutschkenntnissen, hat er mit Unterstützung seines Ausbildungsbetriebs den Abschluss geschafft und kümmert sich mittlerweile sogar selbst im Bereich der Zerlegung um einen Auszubildenden. Mit viel Stolz sieht sich die Metzgerei so als „große Familie, die gerne gemeinsam auch schwierige Ausbildungssituationen meistert. Dabei werden viel Herzblut und persönliches Engagement in die Ausbildung gesteckt. Aktuell ist ein Azubi mit stark ausgeprägter Gehör- bzw. Aufnahmestörung in Ausbildung bei der Metzgerei. Die Metzlers sind überzeugt, dass sich Engagement und Einsatz für die Azubis für beide Seiten lohnt. Besondere Anreize für die Azubis kommen dabei aber nicht zu kurz: Tankgutscheine für den Anfahrtsweg, Vesper und kostenlose Mahlzeiten im Betrieb, Mitarbeiter-Rabatt und betriebliche Alters- und Gesundheitsvorsorge sind dabei nur einige Dinge, die hier zu nennen sind. Lobens- und nachahmenswert – das fand auch die Jury der Gilde Stiftung e.V. in diesem Jahr.

www.metzgerei-metzler.de

Bildernachweis: Metzgerei Metzler

Schwäbische Wurstspezialitäten Nothwang, Bad Friedrichshall


Bildnachweis: Gilde Stiftung e.V.
Mareike Mayer und Uwe Nothwang nehmen den Preis „Fit für Azubis“ der Gilde Stiftung entgegen. Das Preisgeld von 2.000 Euro möchten die Preisträger direkt wieder in Maßnahmen zur Ausbildung im Betrieb und für die Azubis investieren. Die Schwäbische Wurstspezialitäten Nothwang sind definitiv „Fit für Azubis“!

Der „Top Ausbildungsbetrieb 2020“ der Handwerkskammer Heilbronn-Franken hat auch die Jury der Gilde Stiftung in diesem Jahr überzeugt. Dabei kann die Fleischerei mit aktuell 5 Azubis und 140 Mitarbeitern auf ein vielfältiges Ausbildungskonzept verweisen. Das reicht von zahlreichen Sonderkonditionen für die Azubis, wie Kostenübernahme für den Führerschein, übertarifliches Gehalt, Personalrabatt und Mitarbeitertickets für den ÖPNV, bis hin zu einem eigenen Ausbildungs- und Schulungsprogramm im Betrieb. Dabei soll die Zahl der Ausbilder im Betrieb noch weiter erhöht werden, um in allen Fachbereichen auch auf die Ausbildung spezialisierte Ausbilder in den Teams zu haben. Dazu gehören aber auch Ausbildungsevents und internes Coaching zusätzlich zum Besuch der berufsfachlichen Schule. Die Azubis sind dabei aber auch immer aktiv in der Akquise unterwegs und präsentieren über sogenannte „Setcards“ Ihre Ausbildungsberufe interessierten Jugendlichen. Zum Beispiel im Rahmen von Schulveranstaltungen oder Berufsfachmessen sind so immer auch die eigenen Azubis vor Ort, um in der direkten Kommunikation mit den Schülern für die Ausbildung im eigenen Betrieb zu punkten. Ausbildung als Investition in den eigenen Betrieb – die Schwäbische Wurstspezialitäten Nothwang GmbH & Co. KG zeigt, wie das geht!

www.nothwang.com

Bildernachweis: Schwäbische Wurstspezialitäten Nothwang

Fleischerei W. Molitor, Kürten

Bildnachweis: Hr. Heck, afz
Stellvertretend für die Gilde Stiftung des Fleischerhandwerks übergab Rolf Strobel (Gilde Rhein-Ruhr) das Preisgeld und die Urkunde des Wettbewerbs „Fit für Azubis“ an Familie Molitor. 

Nicht erst durch die Teilnahme an einem Filmprojekt der Kreishandwerkerschaft, zeigte ich die Fleischerei W. Molitor als Vorzeigebetrieb in der Region. Das Filmprojekt wurde in zahlreichen Medien wie Youtube, Facebook oder TikTok platziert. Unterschiedliche Handwerksbetriebe wurden dabei zum Thema Ausbildung besucht und in der Praxis der Beruf mit den Junioren im Team getestet. So sieht man im Video, das von Junior-Chef Matthias Molitor begleitet wurde, wie das junge Moderatorenteam in der Wurstküche beim Wurstabdrehen wetteifert und einen Einblick in den Arbeitsalltag der Metzgerei bekommt. Dabei baut die Fleischerei bereits seit vielen Jahren in Sachen eigener Ausbildung „ganz einfach“ auf den guten Ruf als Ausbildungsbetrieb. Das bringt Azubis ins Team, ist Matthias Molitor überzeugt. Dabei investieren sie in ihrem jungen Team vor allem auch in übergreifende Ausbildungsinhalte. Verkäufer sind auch in der Produktion oder im Partyservice im Einsatz und umgekehrt. Das fördert das gegenseitige Verständnis, schafft einen besseren Überblick über die Zusammenhänge und Aufgaben im Betrieb und stärkt das Selbstverständnis der jungen Nachwuchshandwerker. Nicht zuletzt nimmt die Fleischerei auch am Projekt „Ausbildungsbotschafter“ der Handwerkskammer Köln teil, bei dem Azubis geschult werden, um ihren Ausbildungsberuf interessierten Jugendlichen zu präsentieren. Und nicht zuletzt fördert das auch wieder den „guten Ruf“ der den Molitors in Sachen Ausbildung vorauseilt. Gute Ausbildung überzeugt!

www.fleischerei-molitor.de

Bildernachweis: Fleischerei Molitor

Die besten Initiativen 2020

Hier sehen Sie, welche Betriebe, Innungen und Aktionen 2020 als beste Initiativen zur Nachwuchsgewinnung ausgezeichnet und mit je 2.000 Euro Preisgeld belohnt wurden. Die Preisträger sind auf alle Fälle „Fit für Azubis“!

Fridolin Zugmantel für die Innung Bodenseekreis, Überlingen

Der stellvertretende Obermeister der Innung Bodenseekreis, Fridolin Zugmantel, hat mit seiner Azubi-Werbeaktion „Anders als Du denkst“ eine ganz eigene Idee realisiert. „Das Fleischerhandwerk muss sich stärker für Frauen öffnen“, so Zugmantel. Daher kam ihm auch die Idee das Potential aus den Reihen der eigenen Auszubildenden innerhalb der Innung zu nutzen. So wurden im Rahmen eines Fotoshootings drei weibliche Auszubildende in Szene gesetzt. Der Überraschungseffekt lag hier in der Gegenüberstellung der drei jungen Frauen in Arbeitskleidung aber auch im Ausgehdress oder im Alltagslook. Frisch, modern und weiblich präsentiert er so die Ausbildung im Rahmen der Innung Bodensee und gestaltete mit den Bildern aus dem Shooting eine Reihe von Werbemitteln vom Flyer über das Anzeigenmotiv und auch Plakate, die die Innungsbetriebe zur Azubi-Werbung nutzen können. Eine Aktion, die die Ausbildung und die Azubis „anders als man denkt“, und auf jeden Fall die Innung Bodenseekreis als „Fit für Azubis“, präsentiert.

https://www.khs-fn.de/innungen/metzger-innung/

Bildernachweis: Fridolin Zugmantel, Innung Bodenseekreis

Anja & Nadine Rüweling, Wurstgeschwister GmbH, Oeding

 

Die beiden Schwestern Anja und Nadine Rüweling stammen aus einer Metzgerei-Familie und kennen die Nachwuchssorgen des Fleischerhandwerks aus erster Hand. Mit dem Projekt „Appetit auf den Beruf“ haben sie eine digitale Coaching-Plattform gestaltet, die auch kleineren und mittelgroßen Handwerksbetrieben einen Zugang zu praktischem Wissen und Anwendungstipps zum Azubi-Recruiting bietet. MetzgermeisterInnen fehlt oft die Zeit, um Auszubildende und Fachkräfte innovativ und kreativ anzuwerben, ohne ein hohes Budget dafür einzusetzen. In übersichtlichen klar strukturierten und inhaltlich anschaulich aufbereiteten Themen-Workshops können sich die Nutzer kostenfrei und jederzeit zu Themen wie Personalmarketing, -Bindung, und -Gewinnung informieren. Wer gleich durchstarten möchte, kann sogar Fotomaterialien und Gestaltungsvorlagen von der Webseite herunterladen und für eigene Azubi-Aktionen nutzen. Es gibt Hilfestellung zur Gestaltung von Stellenanzeigen, zur zielgruppengerechten Ansprache der Jugendlichen bei der eigenen Firmenpräsentation, aber auch zur Mitarbeiterführung oder zu Bewerbungsgesprächen.
Da Personalmanagement-Themen im Arbeitsalltag der Betriebe oft untergehen, ist das Online-Format eine ideale Möglichkeit, schnell und kompetent Tipps und Handlungsempfehlungen im eigenen Betrieb umzusetzen. Praktisch, kompakt und direkt umsetzbar.

https://www.appetitaufdenberuf.de/

Bildernachweis: Wurstgeschwister

Stadt-Fleischerei Bartsch, Oldenburg

Die Fleischerei mit aktuell 20 Auszubildenden bei 120 Mitarbeitern kann auf ein erfolgreiches und vielfältiges Azubi-Programm verweisen. Die Initiativen des Betriebs reichen von einem Starterpaket mit Schulbüchern und einer Schultasche bis hin zur Finanzierung des Führerscheins. Aber auch gemeinschaftliche Ausflüge wie eine Kanutour ein Theaterbesuch oder eine gemeinsame Wattwanderung binden die Auszubildenden an den Betrieb. Individuelle Förderangebote nach Bedarf oder auch die Möglichkeit eines Praktikums in Österreich, machen die Ausbildung in der Fleischerei Bartsch darüber hinaus attraktiv. Dabei nutzt der Betrieb Medien wie Instagram und Facebook zur Ansprache von Jugendlichen und die eigenen Azubis tragen mit ihrem positiven Bild der eigenen Ausbildung zur Meinungsbildung bei. Wer Gutes erfährt, spricht auch gerne darüber… Da scheut man sich auch nicht, die Kontaktaufnahme über WhatsApp anzubieten, um den Erstkontakt mit potentiellen Azubis zu erleichtern. Wer sich über die Webseite der Fleischerei Bartsch informieren möchte, wird ebenfalls positiv überrascht. In einer eigenen Rubrik „Ausbildungsangebote“ wir klar kommuniziert, was die Ausbildung beinhaltet, welche Vorteile die Fleischerei für Azubis bietet aber auch Erfahrungsberichte im Rahmen eines Azubi-Blogs und Bewerbungstipps helfen dabei die Attraktivität der Ausbildung zu unterstreichen. Dass das Prinzip funktioniert und sich das Investment und Engagement mit den Auszubildenden lohnt, dafür ist die Stadt-Fleischerei Bartsch ein Paradebeispiel.

www.bartsch-oldenburg.de

Bildernachweis: Stadt-Fleischerei Bartsch

Preisübergabe an Fridolin Zugmantel und die Innung Bodenseekreis, Überlingen

Auch am Bodensee bei der Metzgerei Zugmantel in Überlingen traf man sich im kleinen aber umso persönlicheren Rahmen zur Preisübergabe an die Preisträger Fridolin Zugmantel und die Innung Bodenseekreis (vertreten durch OM Rainer Gössl). Kornelia Geiger (Geschäftsführerin der MEGA Stockach) ehrte dabei nicht nur den Initiator und die Innung, sondern vor allem auch die im Projekt zentral engagierten drei jungen Frauen Melissa Meloncelli, Theresa Hügle und Katrin Gössl, die beispiel- und vorbildhaft der neuen Nachwuchskampagne der Innung Bodenseekreis ein attraktives und jung-dynamisches Gesicht verleihen. Neben einem Geschenk an die drei Protagonistinnen erhielten Fridolin Zugmantel und die Innung Bodenseekreis die Urkunde „Fit für Azubis“ und das Preisgeld von 2.000 Euro.

Auf dem Bild zu sehen sind v. l. n. r. Kornelia Geiger (Geschäftsführung MEGA Stockach und Fleischerinnung Schwarzwald-Bodensee), Melissa Meloncelli, Theresa Hügle, Fridolin Zugmantel (stellv. Obermeister Fleischerinnung Bodenseekreis), Katrin Gössl, Rainer Gössl (Obermeister Fleischerinnung Bodenseekreis)

Preisübergabe bei der Stadt-Fleischerei Bartsch in Oldenburg

Coronabedingt fand die Ehrung der Preisträger im Jahr 2020 in kleinem Kreis und persönlich vor Ort statt. So konnten Anton Wahl (Vorstand der Gilde Stiftung e.V.) und Michael Stein (Vorstand der örtlich ansässigen Fleischer-Einkauf AG) die Urkunde und das Preisgeld von 2.000 Euro an die Geschäftsführung der Stadt-Fleischerei Bartsch überreichen.
Die Stadt-Fleischerei Bartsch gehört 2020 zu den drei Preisträgern des jährlich ausgeschriebenen Wettbewerbs „Fit für Azubis“ der Gilde Stiftung des Fleischerhandwerks e.V.
Der Wettbewerb zeichnet Innung, Fachschulen, und Betriebe aus, die sich durch besondere Initiativen und Aktionen im Bereich Nachwuchsgewinnung für das Fleischerhandwerk engagieren.

Auf dem Bild zu sehen sind v. l. n. r. Michael Stein (Vorstand FAG Bremen), Anton Wahl (Vorstand Gilde Stiftung des Fleischerhandwerks e.V.), die Geschäftsführung der Stadt-Fleischerei Bartsch, vertreten durch: Lukas Bartsch, Martin Bartsch und Frerk Sander.