Fleischerhandwerk: Umsatzplus trotz schrumpfendem Markt

Frankfurt am Main. Für das Fleischerhandwerk war 2017 ein Jahr extremer betrieblicher Auslastung und abermals überdurchschnittlicher betriebswirtschaftlicher Ergebnisse. Das berichtet der Deutsche Fleischer-Verband (DFV). Die Umsätze sind nach den vorläufigen Berechnungen des DFV trotz sinkender Betriebszahlen um rund fünf Prozent auf 17,077 Mrd. Euro gestiegen. Unter Berücksichtigung der allgemeinen Preissteigerungsrate bei Fleisch und Fleischwaren von 2,1 Prozent bedeutet dies ein reales Umsatzplus sowie ein weiteres Wachstum beim einzelbetrieblichen Umsatz und bei der durchschnittlichen Beschäftigtenzahl pro Unternehmen.

Nach den Berechnungen des DFV war das deutsche Fleischerhandwerk Ende des Jahres 2017 mit 20.552 stationären Verkaufsstellen am Markt präsent. Diese Zahl setzt sich zusammen aus 12.360 eigenständigen Meisterbetrieben und 8.192 weiteren Verkaufsstellen, die neben den Stammgeschäften als Filialen betrieben werden. Dazu kommen noch rund 5.000 mobile Verkaufsstellen, die regelmäßig auf Wochenmärkten anzutreffen oder im Fahrverkauf im Tourendienst unterwegs sind.

Die Beschäftigtenzahl im Fleischerhandwerk ist 2017 nach vorläufigen Berechnungen des DFV um knapp ein Prozent auf 141.100 gesunken. Die Gegenüberstellung mit der realen Umsatzentwicklung verdeutlicht die deutlich erhöhte betriebliche Auslastung. Das Hauptproblem der Branche sieht der DFV nicht nur in dem akuten Mitarbeiter- und Nachwuchsmangel, sondern auch in den überbordenden Dokumentationspflichten. Verantwortlich für den Betriebsrückgang waren fast durchgehend Betriebsstilllegungen wegen Erreichens der Altersgrenze der Inhaber und fehlender Nachfolger.

Für den vorläufigen Fleischverzehr pro Kopf melden die Agrarmarkt Informations-Gesellschaft (AMI) und das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) einen Rückgang gegenüber 2016 um 1,1 Kilogramm auf 59,7 Kilogramm.

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