DFV: Hohe Schweinepreise als Herausforderung für das Fleischerhandwerk

Frankfurt am MainDer Deutsche Fleischerverband (DFV) sieht das Fleischerhandwerk durch den vermehrten Export von Schweinefleisch nach China vor neuen Herausforderungen. Allein seit Jahresbeginn seien die Preise für Schweine um mehr als 40 Prozent gestiegen, so eine Pressemitteilung. Grund sei die Afrikanische Schweinepest, die insbesondere in China zu massiven Versorgungsengpässen führe. Durch den Bezug von Fleisch aus der Region habe das Handwerk meist ohnehin höhere Einkaufspreise als industrielle Verarbeiter. Obwohl die Wettbewerber im Lebensmitteleinzelhandel die Verkaufspreise bereits im Sommer erhöht hätten, sei der Preiswettbewerb unvermindert im Gang.

Der DFV verweist jedoch auf die Stärken des Handwerks: „Das Fleischerhandwerk wird definitiv auch in dieser Situation am hohen Qualitätsstandard festhalten“, betont Präsident  Herbert Dohrmann. „Unsere Kunden wissen, warum es bei uns etwas teurer ist als im Selbstbedienungsladen. Wir werben darum, dass auch bei dieser Preissituation handwerkliche Frische aus der Region gekauft wird.“ Auch wenn Fleisch und Wurst mittlerweile teurer geworden sind, gibt es nach Erhebungen des Verbandes in den Fachgeschäften bislang keine rückläufige Nachfrage.

Insgesamt hatte sich der DFV auf seiner Jahrestagung im Oktober mit der Entwicklung im Fleischerhandwerk zufrieden gezeigt. So hätten die Betriebe laut Statistischem Bundesamt im zweiten Quartal dieses Jahres ein Umsatzwachstum von 2,7 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum ausgewiesen und auch das dritte Quartal sei für die handwerklich arbeitenden Fleischer-Fachgeschäfte gut verlaufen. Das gelte trotz eines dramatischen Mangels an qualifizierten Mitarbeitern: Der Personalstand habe sich gegenüber 2018 nochmals um 2,1 Prozent verringert. Im Einzelfall, so der Verband, führe dies bei den Handwerksfleischern zur Ablehnung von Aufträgen bei Partyservice und Catering, zur Reduzierung von Öffnungszeiten oder gar zur Schließung von Filialen.

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