Wenn es um Lebensmittel geht, sind Themen wie Frische und Haltbarkeit eine Herausforderung. Verpackungsmaschinen bieten Lösungen.

Das Fleischerhandwerk ist im Wandel und es wird sich auch künftig noch stärker an den Wünschen und Vorgaben seiner Kunden ausrichten müssen. Dabei sind „die Kunden“ längst nicht mehr nur die Endverbraucher, die vor der Theke stehen und sich ihren Aufschnitt oder ein Steak einpacken lassen. Mit Angeboten wie Imbiss, Mittagstisch oder Bistro, mit Partyservice und Catering zeigen immer mehr Fleischer-Fachgeschäfte gastronomische Kompetenz.

Neue Absatzkanäle im Blick

Zudem beliefern sie den Lebensmittelhandel, etwa Supermärkte oder Feinkostgeschäfte, und sind ein wichtiger Partner der Gastronomie. Dazu kommen Online-Versand sowie 24-Stunden-Verkaufsautomaten, die ein Fleischer-Fachgeschäft unabhängig machen von den gesetzlichen Öffnungszeiten. Mit der Erweiterung der Absatzkanäle rückt das Thema Frische – und wie man sie erhalten kann – zunehmend in den Fokus.

Und damit auch die verschiedenen Verpackungsverfahren und -maschinen, die über einen längeren Zeitraum hinweg die Top-Frische der Produkte sicherstellen. „Eine Verpackungsmaschine gehört zur Grundausstattung des Fleischerhandwerks“, sagt Sven Butzen von der Komet Maschinenfabrik. Und fügt hinzu: „Es sollte sogar mehr als eine Maschine zur Grundausstattung gehören: eine große Maschine in der Produktion und eine kleine im Ladengeschäft, um die Produkte direkt vor den Augen der Kunden zu verpacken. Dadurch wird der Frischegedanke als Verkaufsargument genutzt.“ Neben einer längeren Haltbarkeit der fachmännisch verpackten Lebensmittel spielt auch die Platzersparnis bei der Lagerung im Kühlhaus eine Rolle. Zudem lässt sich die Produktion effizienter steuern: Die richtige Verpackung macht eine Vorproduktion und Lagerhaltung möglich, ohne dass die Qualität der Produkte darunter leidet. Das gilt zum Beispiel auch für das Catering, wo häufig viele Mahlzeiten zum gleichen Zeitpunkt serviert werden müssen. Für den Bereich Convenience sind frischeverpackte Lebensmittel ebenfalls perfekt. In einem speziellen Kühlregal lassen sie sich auch zur Selbstbedienung anbieten. „Eine moderne Verpackung hält die Produkte geschützt und frisch und bietet mit entsprechenden Etiketten oder Aufdrucken auch einen attraktiven Anblick“, sagt Harald Gessinger, Vertriebsleiter Allfo Vakuumverpackungen. Und sie kann sogar noch mehr: „Einige Verpackungen eignen sich sogar zum Kochen oder kommen beim Sous-vide-Garen zum Einsatz“, so Gessinger weiter.

Beratungsangebote nutzen

Welche Verpackungstechnik sinnvoll ist, das ergibt sich aus den Bedürfnissen und der Ausrichtung des einzelnen Fleischer-Fachgeschäftes:

Reine Vakuumverpackungsmaschinen sind universell einsetzbar und flexibel. Sie schützen die Produkte, verlängern deren Haltbarkeit oder beschleunigen zum Beispiel beim Fleisch den Reifeprozess. Ob Tischmaschine, Standmaschine oder Doppelkammermaschine – je nach Beutelgröße und Bedarf gibt es sie in verschiedensten Ausstattungen.

Siegelmaschinen werden vor allem für Schalen eingesetzt. Es gibt Maschinen, die unter Schutzgas ohne Vakuum und solche, die unter Schutzgas mit Vakuum verpacken, außerdem Maschinen, die nur siegeln. Letztere werden meist eingesetzt zum Verpacken von Speisen, die zum sofortigen Verzehr bestimmt sind. Die anderen stellen eine längere Haltbarkeit der Produkte sicher. Das gilt etwa für marinierte Grillprodukte, Aufschnittware oder frisches Fleisch.

Tiefziehmaschinen lohnen sich dann, wenn es um das Verpacken großer Mengen geht. Sie kommen auch im Handwerk zunehmend zum Einsatz, da sie Arbeitszeit und Lohnkosten reduzieren. Zudem lassen sich mit ihnen unterschiedliche Packungsgrößen produzieren.

Verpackungsmaschinen mit Skin-Effekt bieten eine Alternative zur üblichen Verpackung mit Schutzgas (MAP). Die Folie legt sich hier wie ein zweite Haut (engl.: skin) auf das Lebensmittel und schützt es so besonders gut. Diese Verpackungsart soll zudem ein längeres Mindesthaltbarkeitsdatum erzielen. Wer die Anschaffung einer Verpackungsmaschine plant, sollte dies zukunftsorientiert tun: Auch bei steigender Stückzahl oder wachsendem Sortiment sollte die Maschine die künftigen Anforderungen noch bewältigen können. „Eine Investition in eine Verpackungsmaschine rentiert sich immer“, sagt Michel Kassig vom Unternehmen Packidee. „Zuvor sollte allerdings auf jeden Fall eine Beratung erfolgen mit Analyse des Ist-Zustandes und der geplanten künftigen Ausrichtung. Denn die Anschaffung einer Verpackungsmaschine kann nur mit dem Ziel der Umsatzausweitung einhergehen.“ Eine ausführliche Beratung kann zum Beispiel über die regionalen Genossenschaften erfolgen. Diese machen über das Netzwerk der ZENTRAG den passenden Partner ausfindig, der dann wiederum den Kontakt aufnimmt.

Dieser Artikel ist erschienen im Gilde Magazin Ausgabe 01/2017 (Erscheinungstermin 01.03.2017).
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