Lebensmittel- vor Autoverzicht: Wie die Deutschen aktuell sparen
Dreilinden/Berlin. Die Inflationsraten sind hoch, und sie könnten schon im September – nach Auslaufen von Tankrabatt und 9-Euro-Ticket – zweistellig werden. Die Verbraucher reagieren bereits eindeutig: Drei Viertel der Deutschen gehen aktuell sparsamer mit ihrem Geld um und 64% haben ihr Einkaufsverhalten in diesem Jahr im Vergleich zu den Vorjahren geändert. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Yougov-Umfrage aus dem August 2022. Sieben von zehn Bürgern geben dabei an, vor dem Hintergrund der aktuellen politischen und wirtschaftlichen Situation nicht mit dem monatlich zur Verfügung stehenden Geld auszukommen. Ungefähr jedem Zehnten (11%) fehlen bis zu 100 Euro im Monat.
Die Konsequenzen sind hart: 70% kaufen mit Zurückhaltung und 38% achten darauf, nur die notwendigen Mengen zu kaufen. 16% hingegen konsumieren sogar mehr als in den Vorjahren, weil sie mit weiteren Preissteigerungen rechnen.
67% der Befragten, die ihr Einkaufsverhalten änderten, begründen dies damit, dass alles teurer geworden sei und sie daher preiswerter einkaufen müssen. 40% stellen schon jetzt Engpässe in ihrem finanziellen Budget fest und 35% befürchten sie langfristig.
Fast die Hälfte der Sparer (48%) versucht, an möglichst vielen Stellen Geld einzusparen. Überlegtes Einkaufen und das Vermeiden von Spontankäufen geben 47% als konkrete Verhaltensänderung an. 42% versuchen, insgesamt preiswerter zu konsumieren. 29% wollen weniger Produkte kaufen, sich also im Konsum insgesamt einschränken.
Die Bürger sparen vor allem in den Bereichen Kleidung und Mode (23%), Lebensmittel (18%), Urlaub (16%) sowie Haushalt und Freizeitgestaltung (14%). Auf die Mobilität mit dem Auto will indes nur jeder Zehnte (11%) verzichten und im Bereich Wohnen und Sport schränken sich jeweils nur 7% der Sparwilligen ein.
Text: Axel Stefan Sonntag