Krieg in der Ukraine: Folgen für Agrargüter

Frankfurt/BonnDer russische Angriff auf die Ukraine wirkt sich auch auf die Preisentwicklung bei Agrarrohstoffen und landwirtschaftlichen Produkten aus. Immerhin gelten die beiden Staaten als wichtige Exportländer für Weizen und Speiseöl. Aus dem Getreide wiederum entsteht Stärke als relevante Zutat vieler Produkte, beispielsweise Pommes Frites. Im Lebensmittelhandel sind bereits die Preise von Nudeln sowie Brot- und Backwaren gestiegen.

Um die Lieferbereitschaft für die Bestandskunden bestmöglich sicherzustellen, konzentriert sich die ZENTRAG deshalb aktuell auf die Lieferbeziehungen mit ihren Bestandskunden. Diese erhalten zeitnah Informationen über die weiteren Folgen in dieser dynamischen Lage.

Immerhin: Die Abhängigkeiten Deutschlands bei wichtigen Agrargütern sind bei weitem nicht so hoch wie bei Gas und Öl. Dies beweist eine jüngst von der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung veröffentlichte Untersuchung. Die publizierten Selbstversorgungsgrade – ein Maßstab, der anzeigt, in welchem Umfang die Erzeugung der heimischen Landwirtschaft den Bedarf hierzulande decken kann – sind hoch: Bei Fleisch liegt dieser Wert bei 118%. Das bedeutet, dass mehr produziert wird, als es Nachfrage gibt. Auch bei Kartoffeln (145%), Zucker (141%), Milch (112%) und Getreide (101%) liegen die Zahlen alle oberhalb des inländischen Bedarfs. Bei Hart- und Weichweizen liegt der Wert sogar bei 118%. Ein Mangel ist also nicht zu erwarten.

Hingegen sind wir vor allem bei Eiern, Honig sowie bei Obst und Gemüse auf Importe angewiesen. Die aktuelle Veröffentlichung bezieht sich auf die Werte für 2020.

Text: Axel Stefan Sonntag

print