Käse – Erfolg mit Spezialitäten

Weg vom reinen Standard, hin zu einem besonderen Angebot: Käse sorgt im Fleischer-Fachgeschäft für Mehrwert.

Käse hat in vielen Fleischer-Fachgeschäften mittlerweile einen soliden Anteil am Umsatz. Oft fehlt leider
der Platz für ein größeres Angebot in der Theke. Doch selbst Geschäfte, die für gewöhnlich nur ein kleines Käsesortiment vorhalten, sollten jetzt eine Spezialität mit aufnehmen: Raclette-Käse.

Die Raclette-Saison nutzen

„Gefühlt jeder zweite Deutsche freut sich zu Weihnachten auf Raclette. Rund 90 Prozent unseres Verkaufs an Raclette-Käse findet im Monat Dezember statt“, sagt Volker Meitz vom Sodiaal-Käsevertrieb. Das genossenschaftlich organisierte Molkereiunternehmen aus Frankreich ist hierzulande unter anderem mit seinen Raclettespezialitäten der Marke Riches Montes erfolgreich. „Zu Weihnachten und Silvester kann sich das Fleischer-Fachgeschäft hier mit einem erweiterten saisonalen Angebot profilieren“, so Meitz. Der Experte empfiehlt dabei, auf einen klassischen Raclette-Käse zu setzen und eventuell noch eine weitere Geschmacksvariante sowie im Sinne des Trends zur Natürlichkeit eine Sorte mit Naturrinde dazuzunehmen. Quadratische Formate bieten den Vorteil, dass sie weniger Verschnitt haben und sich platzsparend in der Theke arrangieren lassen. Der runde Laib wiederum ist für ein Raclettegestell geeignet. Bieten Sie Ihren Kunden an, Raclette-Käse aufzuschneiden. Experten empfehlen eine Dicke von drei bis fünf Millimetern, je nach Geschmack. Je dünner der Käse geschnitten ist, desto eher schmilzt er im Pfännchen. Pro Person rechnet man 200 bis 250 Gramm Käse. Sollten Raclettescheiben übrig bleiben, lassen sich diese später gut zum Überbacken von Toasts oder zum Gratinieren von Aufläufen verwenden.

Feinkost mit verkaufen

Zum Raclette werden traditionell Pellkartoffeln oder Baguette sowie Cornichons gereicht. Auch Peperoncini, Silberzwiebeln, Maiskölbchen, Senffrüchte oder Nüsse sind passende Begleiter. Weisen Sie Ihre Kunden auf Ihr Regal mit Feinkostartikeln hin oder platzieren Sie eine entsprechende Auswahl auf der Theke. Schinken, Salami und Aufschnitt sind ebenfalls beliebte Kombinationspartner zu dem geschmolzenen Käse.

Unabhängig vom „Renner“ Raclettekäse lohnt es sich in der Vorweihnachtszeit auf jeden Fall, das Käseangebot um Spezialitäten zu erweitern. Denn jetzt, wo viele Kunden für sich und ihre Gäste etwas Besonderes auftischen möchten, lassen sie sich auch bei Käse gerne inspirieren. Stellen Sie deshalb in der Käsetheke ein ausgewähltes Angebot hochwertiger Spezialitäten zusammen.

Für Aufmerksamkeit sorgen

Das können Klassiker unserer französischen oder italienischen Nachbarn genauso sein wie etwa Produkte aus der Alpenregion. Auch mit Bio-Qualität lassen sich verkaufsfördernde Akzente setzen. Aufmerksamkeit erregen Sie auch mit einem Tete de Moines, der samt dem typischen Schneidwerkzeug, der Girolle, in der Theke platziert wird (s. Foto.). Neben einer sorgfältigen Herstellung und Reifung trägt bei Käse nicht zuletzt das Ausgangsprodukt, die Milch, zu Qualität und Geschmack bei. Wichtig für eine gute Milch ist die Haltung der Tiere und das Futter, das sie bekommen: „Das schmeckt man einfach“, sagt Elisabeth Güthlein, diplomierte Käsesommelière und Gebietsverkaufsleiterin der österreichischen „Käserebellen“. Mit besonderem Geschmack überzeugen deshalb zum Beispiel Heumilchkäse, etwa der nur saisonal erhältliche „Nussrebell“ aus Österreich. Während die Kühe im Sommer auf Weiden und Almen grasen, erhalten sie im Winter silagefreies Heu, das ebenfalls eine Vielzahl von Gräsern und Kräutern enthält. Das und die handwerkliche Herstellung prägen den Geschmack solcher Käsespezialitäten.

Informationen bieten

Punkten können solche Käse zudem mit ihrer regionalen Herkunft. Denn Geschmack, Qualität und Herkunft, das sind, so Güthlein, Kriterien, auf die Kunden an der Theke zunehmend achten. Eine gut geführte Käsetheke fordert viel Engagement des Personals. Vertrauen geben Informationen über Herkunft und Herstellung. Aus welcher Region der Käse stammt, ob er etwa aus Heumilch hergestellt wird, wie er verfeinert wird oder wie lange er reift: Solche Informationen sollte das Thekenpersonal parat haben, wenn es um Spezialitäten geht.

print