Foodtrends im Fokus – Lifestyle zeigt sich heute beim Essen

Der Food Report 2016 von Trendexpertin Hanni Rützler bietet auch Fleischer-Fachgeschäften viele Ansätze, um die Wünsche ihrer Kunden noch besser zu bedienen.

Mit dem Food Report 2016 präsentiert die Wiener Trendforscherin Hanni Rützler zum dritten Mal einen Überblick über aktuelle Trends rund um das Thema Essen. Auch wenn sie den Fokus auf die großstädtischen Ballungsgebiete legt, zeigt die Erfahrung der vergangenen Jahre doch, dass die urbanen Trends schnell in die Regionen vordringen. Ein Grund, mehr darüber zu wissen.

Infinite Food: Gegessen wird immer und überall

Wer gut essen will, geht ins Restaurant? Das ist vorbei: Streetfood-Märkte und Foodtrucks bringen den Genuss auf die Straße, Betriebskantinen stylen sich auf, Supermärkte bieten neue Ess-Konzepte. Gastronomische Angebote gibt es jetzt überall und rund um die Uhr: auf der Straße, im Restaurant, im Modehaus, im Museum, im Autohaus oder im Buchladen. Rützlers Fazit: Essen und Genießen wird zum allgegenwärtigen Event.

Spiritual Food: Essen wird moralisch

Ergänzt wird dieser Trend durch Lieferservices (Home Delivery), die den schnellen Genuss auch zu Hause ermöglichen. All dies, so Rützler, bietet auch neue Möglichkeiten für kleine Produzenten, die ganz individuelle Angebote machen können und etwa auf StreetfoodEvents und via Onlinevertrieb ihre handgemachten Produkte verkaufen. Gesundheitliche Kriterien wie gluten- oder laktosefrei, cholesterin- oder fettarm stehen schon länger im Fokus bewusster Esser. Jetzt rücken moralische und spirituelle Aspekte in den Vordergrund. Nicht nur vegan ist heute hipp auch „halal“ und „koscher“ erhalten in der Esskultur neue Wertigkeit. Die Ernährungsvorschriften aus der muslimischen beziehungsweise jüdischen Kultur verlieren, so Rützler, ihren religiösen Charakter und stehen bei einer urbanen Zielgruppe für eine gesunde Art, sich zu ernähren, denn sie gelten als sicher und kontrolliert. Im veganen Bereich hat die Nahrungsmittelindustrie schon reagiert: Lebensmittel ohne tierische Inhaltsstoffe sind mittlerweile fast überall erhältlich.

Fast Good: Fast Food mit Qulitätsanspruch

Imbiss und Snack bestimmen zunehmend die Alltagsernährung. Gegessen wird dann, wenn man gerade Zeit und Lust oder Hunger hat. Zugleich wächst das Bedürfnis, sich gesund zu ernähren und das Essen bewusst zu genießen. „Good Food ist eng an Werte gebunden“, sagt die Trendexpertin. Im Fokus stehen etwa fair und nachhaltig produzierte Lebensmittel sowie eine hohe geschmackliche Qualität in Verbindung mit Zutaten, die als gesund gelten oder auf tierische Inhaltsstoffe verzichten. Bestes Beispiel für den Trend zu Fast Good, der mittlerweile auch in der Gastronomie angekommen ist: Die Veredelung des Burgers vom Teenie-Liebling zum trendigen Snack. In der Gastronomie sieht Rützler zudem eine Rückbesinnung auf klassische Rezepturen und Produkte: „Tierische Fette wie Butter und Schmalz machen wieder Furore, Innereien fi nden in die Alltags- und Gourmetküche zurück.“

Im Fokus: Geschmack, Tradition, Handwerk

Solche Trends wirken sich auch auf die häusliche Küche aus: Der Kochbuchmarkt, so Rützler, stellt zunehmend Geschmack, Tradition, Handwerk und regionale Eigenarten in den Fokus.

print