Fleischlos: Hype um den Beyond Burger

Neckarsulm. Der Coup ist Lidl nicht so recht geglückt. Der Lebensmitteldiscounter mit Sitz in Neckarsulm hatte sich beim US-Hersteller Beyond Meat den exklusiven Vertrieb des fleischlosen Beyond Burger im deutschen Lebensmittelhandel gesichert und dafür kräftig die Werbetrommel gerührt. Ende Mai kam das Patty dann in die Tiefkühltruhen der Filialen – und war sofort ausverkauft. Das wiederum führte zu großem Unmut der Kunden und einem prompten Shitstorm im Internet. Offensichtlich hatte man im Unternehmen den Bedarf nach dem Werbe-Hype zu gering eingeschätzt und nicht mit der großen Neugier der Kunden gerechnet. Zudem gab es wohl Probleme, an entsprechende Mengen zu kommen.

Der Burger enthält kein Soja, sondern besteht aus Erbsenprotein, das ihm eine fleischartige Struktur verleiht, für die Farbe soll Rote Bete verantwortlich sein. In seinem Heimatland USA hat sich der Snack längst zum Renner entwickelt. Entsprechend schießt der Aktienkurs von  Hersteller Beyond Meat derzeit in die Höhe, Börsenanalysten warnen jedoch vor einer Überschätzung. Experten erwarten, dass der Erfolg der pflanzenbasierten Burger-Pattys auch weitere Unternehmen in ihren Entwicklungsbemühungen anspornen wird. Dennoch brauchen die Fleischer in Deutschland wohl nicht um ihr Geschäft zu fürchten: Das Segment Fleischlos ist weiterhin klein – macht allerdings derzeit sehr viel von sich reden.

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