Fleischerhandwerk: Personal dringend gesucht

Frankfurt am MainEine Befragung, die der Deutsche Fleischer-Verband aktuell bei seinen Mitgliedern durchgeführt hat, zeigt, dass die Personalsituation im Fleischerhandwerk weiterhin extrem angespannt ist. Lediglich rund ein Viertel der befragten Betriebe erklärt, über eine zufriedenstellende Anzahl an Mitarbeitern zu verfügen. Rund 65 Prozent beklagen, dass sie zu wenig Personal haben. 13 Prozent sagen dies ebenfalls, sind derzeit aber nicht auf der Suche. Begründet wird dies insbesondere mit der Unsicherheit bezüglich der weiteren Entwicklung aufgrund des Corona-Virus. Nur drei Prozent der Befragten sind der Meinung, dass sie zu viele Mitarbeiter beschäftigen.

Drei Viertel aller befragten Unternehmen, die angegeben haben, Personal zu suchen, halten derzeit Ausschau nach ausgebildetem und knapp über 40 Prozent nach ungelerntem Verkaufspersonal. Nach ausgebildeten Fleischern suchen ebenfalls über 40 Prozent der Betriebe. Personal, das in anderen Branchen aufgrund der Corona-Krise freigesetzt wurde, konnte von 14 Prozent der Betriebe abgeworben werden. Damit haben relativ wenige Betriebe die Krise nutzen können, um ihren Mitarbeitermangel zu beheben.
Um Mitarbeiter gewinnen zu können, nutzen die Betriebe des Fleischerhandwerks an erster Stelle soziale Medien, direkt gefolgt von der Suche über das Arbeitsamt. Mit über 55 Prozent spielen die Mundpropagande über den Bekanntenkreis und die Anzeigen in der Zeitung weiterhin eine große Rolle. Es folgen mit jeweils rund 40 Prozent Plakate oder Flyer im Verkaufsbereich sowie die Nutzung von Online-Stellenbörsen. Immerhin etwas mehr als ein Drittel der befragten Betriebe bietet Praktika, um junge Menschen mit den Berufen des Fleischerhandwerks vertraut zu machen. An Schulen hingegen stellen mit rund zehn Prozent nur wenige Fleischer ihr Handwerk vor. Auch eine Zusammenarbeit mit Schulen ist eher selten.

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