Fleischatlas 2021: Junge Menschen bei Fleisch besonders bewusst

BerlinMit ihrem jährlich erscheinenden Fleischatlas mahnt die Heinrich-Böll-Stiftung eine weltweite Reduzierung des Fleischverzehrs an. Die Ausgabe 2021 präsentiert unter anderem eine Befragung von Jugendlichen zu diesem Thema. Interviewt wurden 1.227 junge Deutsche im Alter von 15 bis 29 Jahren (die damit etwa ein Sechstel der Bevölkerung repräsentieren). Knapp 13 Prozent der befragten jungen Menschen ernähren sich laut der Umfrage vegetarisch oder vegan. Damit ist der Anteil derjenigen, die auf Fleisch verzichten, doppelt so hoch wie in der Gesamtbevölkerung (ca. 6 %).

Für viele junge Erwachsene sei der Verzicht auf Fleisch ein politisches Statement, so das Fazit der Stiftung. Wer wenig Fleisch konsumiere, sei der Umfrage zufolge umwelt-, ernährungs- und tierschutzbewusster. Die Bewegung „Fridays for Future“ und ihr Umfeld seien zu einem wichtigen Treiber für pflanzlich dominierte Ernährungsstile geworden. Rund ein Drittel derjenigen, die ganz auf Fleisch verzichten, tun dies erst seit dem vergangenen Jahr.

Rund 26 Prozent der Befragten sehen sich in der Studie als Flexitarier. Sie essen nicht täglich Fleisch, tun dies aber gern in Gesellschaft und bevorzugen Fleisch, von dem sie wissen, wo es herkommt. Auch bei denen, die sich vegetarisch ernähren, gibt rund die Hälfte an, dass ihnen Fleisch eigentlich gut schmeckt. Zugleich lehnen fast alle der jungen Befragten die heutige Form der Tierhaltung ab. Den Staat sehen sie in der (Mit-)Verantwortung für eine nachhaltige Ernährung. Entsprechend findet sich eine deutliche Zustimmung zu vielen Instrumenten der Politik, die einen nachhaltigen Konsum unterstützen könnten. Dazu gehören etwa eine Klimakennzeichnung von Lebensmitteln und strengere Tierschutzgesetze sowie die Pflicht zu einem Tierschutzlabel. Ein obligatorischer fleischloser „Veggie Day“ wird hingegen kritischer gesehen.

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