Ernährungsindustrie 4.0: Digitalisierung bringt mehr Transparenz

BerlinDie Unternehmen der Ernährungsindustrie sind überzeugt: In zehn Jahren wird sich die Lebensmittelindustrie radikal verändert haben. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Umfrage im Auftrag des Digitalverbands Bitkom und der Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie (BVE). Zwei Drittel der 300 befragten Unternehmen erwarten dann eine hundertprozentige Rückverfolgbarkeit bis zum Warenursprung – dank digitaler Techniken wie Big Data oder Blockchain. Zudem schätzen zwei Drittel der Befragten, dass 2030 immer mehr Lebensmittel individuell für den Verbraucher produziert werden.

Beinahe jedes Unternehmen (98 %) erhofft sich durch die Digitalisierung verbesserte Prozesse und höhere Produktionseffizienz, rund neun von zehn Befragten sehen eine verbesserte Qualität von Produkten, mehr Nachhaltigkeit und mehr Transparenz in den Prozessen. Immerhin setzen bereits heute schon 66 Prozent der Unternehmen digitale Techniken ein. 25 Prozent planen dies konkret und weitere fünf Prozent diskutieren den Einsatz.

Allerdings ergab die Umfrage auch: Nur jedes vierte Unternehmen (24 %) hat eine klare Strategie zur Bewältigung der digitalen Transformation, 36 Prozent bejahen dies für einzelne Unternehmensbereiche. 41 Prozent verfügen hingegen über keine Strategie oder haben sich mit der Thematik noch nicht beschäftigt. Als Hemmnis für die Digitalisierung der Ernährungsindustrie wurden an erster Stelle mangelnde digitale Kompetenzen der Mitarbeiter und hohe Investitionskosten genannt. Aber auch die Angst vor Betriebsspionage und die unzureichende Internetversorgung wurden als Gründe für die mangelnde digitale Weiterentwicklung angeführt.

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