Nestlé hat eine neue Untersuchung zum Ernährungs- und Einkaufsverhalten der deutschen Verbraucher veröffentlicht. Ergebnisse der Studie „So is(s)t Deutschland 2016“.

Gutes Essen und Trinken ist den Menschen in Deutschland ausgesprochen wichtig. 95 Prozent von ihnen nennen dies als wesentliches Kennzeichen einer hohen Lebensqualität. Das ist eine der Aussagen, welche die aktuelle Nestlé-Studie 2016 trifft.

53 % achten beim Kauf ihrer Lebensmittel zunehmend auf Qualität

Die Verbraucher in Deutschland legen steigenden Wert auf die Qualität der von ihnen gekauften Lebensmittel. Das haben bereits Ermittlungen der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) gezeigt. Die Nestlé-Studie stellt den gleichen Trend fest: Auf die Qualität achteten ihr zufolge im Jahr 2015 im Schnitt 53 Prozent der Befragten. Auf die Frage, welche Merkmale ihrer Ansicht nach eine hohe Lebensmittelqualität kennzeichnen, geben 70 Prozent einen guten Geschmack an, gefolgt von einer hohen Lebensmittelsicherheit (63 %). 55 Prozent legen Wert auf einen natürlichen Geschmack, der möglichst ohne künstliche Aromen und Geschmacksverstärker auskommt. Dicht darauf folgen bereits eine artgerechte Tierhaltung als Kriterium für hohe Qualität sowie eine gentechnikfreie Herstellung (jeweils 53 %).

46 % würden für eine artgerechte Tierhaltung mehr bezahlen.

Eine weitere Erkenntnis, welche die Nestlé-Studie nochmals verstärkt: Für die Qualität ihrer Lebensmittel sind zunehmend mehr Verbraucher bereit, einen höheren Preis zu bezahlen. So betonen 46 Prozent der Deutschen, mehr Geld für artgerechte Tierhaltung bezahlen zu wollen. Das ist deutlich mehr als in der Studie von 2011: Da äußerten sich nur 34 Prozent der Befragten entsprechend. Auch die regionale Herkunft liegt den Deutschen am Herzen: Für regionale Lebensmittel wären 32 Prozent bereit, mehr Geld auszugeben. Das Gleiche gilt für Lebensmittel ohne künstliche Zusatzstoffe: Hier äußern 29 Prozent eine höhere Preisbereitschaft, bei Bio-Lebensmitteln sind es 26 Prozent. Stark gestiegen ist diese Akzeptanz höherer Preise insbesondere für Produkte aus fairem Handel: 2011 war dieser Aspekt nur 16 Prozent der Befragten mehr Geld wert, 2015 galt das für mehr als doppelt so viele (35 %).

45 % der Außer-Haus-Konsumenten sind Frauen. Sie essen anders.

Der Außer-Haus-Verzehr ist in Deutschland zwischen 2010 und 2014 um mehr als zehn Prozent auf einen Umsatz von 71,1 Milliarden Euro gestiegen und wird laut Prognose der Experten der Nestlé-Studie künftig wohl einen noch höheren Stellenwert einnehmen. Hier geht der Trend in Richtung höherwertige Speisen und höhere Preise. Mit 30 Prozent Anteil bleibt das Mittagessen die wichtigste Mahlzeit, die Verbraucher außer Haus zu sich nehmen. Wachstumstreiber ist allerdings das Frühstück. Dazu, so die Studie, tragen vor allem die Frauen bei, deren Anteil am Außer-Haus-Markt auf mittlerweile 45 Prozent gewachsen ist. Das ist mit Sicherheit auch der zunehmenden Berufstätigkeit der weiblichen Bevölkerung geschuldet. Die wachsende Präsenz von Frauen beim Außer-Haus-Konsum, so die Experten, wird auch Auswirkungen auf das Speisenangebot nach sich ziehen. Etwa durch die Zunahme von Frühstücksangeboten und fleischlosen Hauptgerichten. Frauen essen anders als Männer und greifen eher zu gesünderen und leichteren Gerichten, aber auch zu süßen Speisen. Für das Essen außer Haus spielen heute auch emotionale Gründe eine große Rolle, so eine weitere Erkenntnis der Studie. Sie sind wichtiger als die eigentliche Nahrungsaufnahme: Man will etwas erleben oder will sich belohnen mit einem guten Essen. So hat sich die Geselligkeit mit einem Plus von mehr als drei Prozentpunkten zum dritthäufi gsten Grund für einen Restaurantbesuch entwickelt.

46 % tauschen sich über ihr Essen in sozialen Medien aus

Die Digitalisierung des Lebens erfasst auch das Ernährungs- und Einkaufsverhalten. Besonders gerne teilen Verbraucher Fotos von ihren Mahlzeiten im Internet. Die Möglichkeit, andere via Facebook, Instagram und Co. an seinen Essenserfahrungen teilhaben zu lassen, nutzt laut der Studie jeder Zweite (46 %). Noch mehr Menschen liken oder kommentieren solche Posts. Besonders aktiv sind hier die „digital natives“, die Generation zwischen 14 und 29 Jahren.

 

Dieser Artikel ist erschienen im Gilde Magazin Ausgabe 02/2016. Erhältlich bei Ihrer Genossenschaft.

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