„Veggie“: Der Boom geht jetzt erst richtig los

Versmold/Wetschen. Wurst- und Schinkenhersteller Reinert sieht im Markt für vegane Lebensmittel Zukunftspotenzial und will daran teilhaben. Er verbündet sich dafür mit dem Jungunternehmer Timo Recker, der vor rund zwei Jahren das Start-up Like Meat gegründet hat. Besucher der SÜFFA in Stuttgart finden Like Meat auf dem Stand der Zentrag (Halle 6, A40).

Mit Rezepturen auf der Basis von Soja und Hülsenfrüchten bietet Like Meat vegane Convenience, zum Beispiel als fleischlose Filetstreifen oder Schnitzel. Timo Recker greift damit  eine Familientradition auf, gibt ihr aber eine neue Richtung: Vater Hermann Recker führt in dritter Generation die Recker Convenience GmbH, die als „Die Schnitzelmacher“ bekannt ist. Dass Sohn Timo die vegane Convenience forcieren will, hat er erst kürzlich durch die Übernahme des Fleischlos-Konkurrenten Proviand aus den Niederlanden bewiesen.

Die beiden Familienunternehmen Reinert und Like Meat wollen als gleichberechtigte Partner den Markt für vegane Lebensmittel aufmischen, heißt es aus Expertenkreisen. Reinert wolle Like Meat mit Kapital, Hilfe bei den Prozessen und Know-how unterstützen, insbesondere in Sachen Internationalisierung, Innovation und Markenführung und erhoffe sich gleichzeitig neue Impulse für das eigene Geschäft im Bereich Tiefkühl- und Convenience-Produkte. Gemeinsames Ziel sei die Marktführerschaft.

Das Veggie-Segment entwickelt sich derzeit rasant. So weitet etwa die Rügenwalder Mühle ihre Fleischfrei-Aktivitäten weiter aus und stellte auf der Anuga zwei neue vegetarische Produkte vor. Auch der Allgäuer Käsehersteller Hochland hat eine Tochtergesellschaft gegründet für vegane Produkte, die sich ähnlich wie Käse verwenden lassen. Im Oktober brachte Hochland unter dem Markennamen Simply V zunächst einen frischkäseähnlichen Brotaufstrich auf Nussbasis auf den Markt.

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