Fleisch und Wurst: Verbraucher zeigen Preisbereitschaft

NürnbergMit Lebensmitteln und Getränken hat der deutsche Handel im ersten Halbjahr 2,5 Prozent mehr Umsatz gemacht als im selben Zeitraum des Vorjahres 2016. Das Geschäft mit Fleisch und Wurst lief sogar noch besser: Hier beträgt das Umsatzplus 3,2 Prozent. Das geht aus dem jüngsten Consumer Index der Nürnberger Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) hervor. Erfasst wurden alle Vertriebslinien des Lebensmittelhandels, vom Fachgeschäft über den Supermarkt bis zum Discounter.

Schweinefleisch hat in der Menge zwar verloren (-6 %), Rind und Geflügel hingegen konnten um zehn beziehungsweise sieben Prozent zulegen. Geflügel, vor allem Hähnchen, profitiere wohl vom gesünderen Image, sieht das Marktforschungsunternehmen einen der Gründe für diese Entwicklung. Schweinefleisch wiederum sei durch die laufenden Diskussionen über das Tierwohl belastet. Bei Rindfleisch würden sich die Verbraucher mittlerweile gerne auch mal etwas Besonderes gönnen – vor allem auf dem Grillteller. Für zusätzlichen Schub sorgten, so die GfK, auch die gegenüber dem Vorjahr um rund vier Prozent günstigeren Preise für Rindfleisch. Der Wurstmarkt zeigte ebenfalls eine positive Tendenz, und das sowohl mengen- (+1%) als auch wertmäßig (+3%). Ein deutliches Mengenplus (+7%) konnte laut GfK dank des guten Grillwetters im ersten Halbjahr vor allem die Bratwurst erzielen. Die Preise für Wurst wurden zunehmend an den gestiegenen Schweinefleischpreis angepasst.

Zum Wachstum des LEH trügen auch die gestiegenen bezahlten Preise kräftig bei, so die Experten der GfK. Dabei handele es sich aber nicht nur um Preiserhöhungen, welche die Händler weitergeben, wie dies bei Milch und Butter der Fall sei. Vielmehr stehe hinter den höheren Preisen oft auch eine höherwertige Nachfrage der Konsumenten. Die sei früher zumeist feiertagsbedingt gewesen und habe nur ausgewählte Kategorien betroffen. Heute sei die Neugier der Verbraucher auf neue und innovative Produkte jedoch viel breiter gestreut und zeitlich nicht mehr so eingeschränkt.

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