Die Brüder Marcus und Christian Ebben haben in ihrer Fleischerei Partyservice und Convenience verknüpft – und daraus ein Erfolgsmodell gemacht.

Die Kunden kaufen am liebsten das, was sie kennen!“ Davon sind die Brüder Marcus und Christian Ebben überzeugt. Wer schon einmal ein Saltimbocca mit Salbeiblatt bei einer Feier auf dem Teller hatte, freue sich, dieses Produkt auch für die schnelle Mahlzeit zu Hause kaufen zu können. „Die Renner im Partyservice und bei den küchenfertigen Gerichten sind oft die gleichen.“

Die Fleischerei Ebben & Ebben in Gelsenkirchen hat sich schon lange einen Namen mit ihrem Partyservice und Imbiss gemacht und das Programm im Laufe der Zeit weiter ausgebaut. Seit wenigen Jahren ergänzt der Bereich der Convenience-Gerichte das Sortiment. Zwischen dem Fleischangebot, das in erster Linie von Landwirten aus der Umgebung stammt, und den heiß servierten Speisen des „Feinschmeckergrills“ im selben Haus vervollständigen eine Vielzahl portionsgerechter ofenfertiger Gerichte das Angebot – und tragen kräftig zum Umsatz bei. Denn die Zeiten haben sich geändert: „Für Kunden, die wenig Zeit zum Kochen haben und dennoch die Ansprü- che von Familie oder Gästen erfüllen wollen, wird der Fleischer heute zum Problemlöser“, weiß Marcus Ebben.

Angebote wie beim Catering

Den Brüdern ist klar: Der Aufwand für den Kunden darf zu Hause nur minimal sein. „Wir verwenden meist vorgegartes Fleisch“, erläutert Marcus Ebben. Vorteil: Die Gerichte haben nach der angegebenen, meist kurzen Garzeit die optimalen sensorischen Eigenschaften: „Das Fleisch soll Biss haben, aber auch zart sein.“ Die Produkte in der Aluschale unterscheiden sich nicht von denen, die im Catering eingesetzt werden. Die Speisen punkten mit einer ausgewogenen Zusammensetzung von Sauce, Beilagen, Gemüse und Würzung. Im Zuge der Deklarationspflicht der Allergene legen die Fleischer zudem viel Wert auf die Schulung des Verkaufsteams. Weil die meisten Kunden ohne einen klar formulierten Wunsch in ein Geschäft kommen, gilt es, Impulse zum Spontankauf auszulösen. Die Positionierung der Convenience-Schalen spielt dabei eine wesentliche Rolle. „Wir nutzen dazu die abgewinkelten Flächen, an denen die Theke einen Knick hat“, sagt Marcus Ebben. „Für Emotion und Aufmerksamkeit sorgt zudem die Farbe der Schalen.“ Und natürlich das Team, das es schafft, das einmal geweckte Interesse für ein Verkaufsgespräch zu nutzen.

Revier-Nostalgie im Glas

Die Theke bildet die geschlossene Kette vom Rohprodukt Fleisch bis zum verzehrfertigen Genuss ab. Integriert ist ein Angebot an Halbfertigprodukten: gefüllte Rinderrouladen oder Schaschlikspieße. Inzwischen verzeichnen auch Grillartikel ganzjährige Nachfrage. „Vor allem hier bietet Beratung viele Chancen für den Zusatzverkauf, von der Holzkohle bis zum Wein“, berichten die Brüder. Wer nicht unbedingt nach einem frischen Gericht zum baldigen Verzehr sucht, wird im Regal fündig. Hier präsentieren sich Schraubdeckelgläser mit Etiketten im Firmen-Layout. Vielfalt und Abwechslung sollen zum Vorratskauf verführen. „Zielgruppe sind Singles, aber auch Paare, die gern einmal einen Eintopf genießen wollen“, erläutern die Experten. Die Produktpalette ist eher konservativ. Im Fokus stehen dabei: „Solide Malocher-Kost mit einem Schuss Revier-Nostalgie.“ Grünkohl im Winter, Bohnen in allen Varianten, Graupen und Hülsenfrüchte prägen das Programm. Nur die traditionelle Einlage aus eher fettem Speck ist heute feineren Fleischwürfeln und Mett- oder Brühwürstchen gewichen. Kombidämpfer in der Küche Currywurst in der typischen herzhaft-scharfen Sauce, Chili con Carne oder Sauerbratengulasch aus dem Zungenstück des Rindes ergänzen das Programm im Glas. Für Imbiss, Partyservice und Konserven steht seit dem Umbau die moderne Küche der Fleischerei zur Verfügung. Sie ist mit zwei Kombidämpfern, Kippbratpfanne und Kessel ausgestattet. Die Brüder Ebben kennen ihre Stärken genau: „Es ist wichtig, dass wir uns immer wieder an die sich wandelnden Ernährungsgewohnheiten anpassen und dabei mit einem Gespür für den Bedarf zu Werke gehen“, blicken sie zuversichtlich in die Zukunft. Dazu gehören zum Beispiel auch Besuche mit ihren Kunden bei den regionalen landwirtschaftlichen Betrieben, von denen sie einen Großteil ihrer Rinder und Schweine beziehen.

www.partyservice-ebben.de/fleischerei

Dieser Artikel ist erschienen im Gilde Magazin Ausgabe 01/2016 (Erscheinungstermin 01.03.2016).
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