Alters- und Investitionsprobleme im Mittelstand

Frankfurt. Laut einer aktuellen Analyse von KfW Research sind ein Drittel aller Mittelständler in Deutschland 55 Jahre oder älter. Ein Alter, wo sie eher über den Ruhestand als über Investitionen in die Zukunft nachdenken. Das hat Folgen für das Wirtschaftsleben. Denn im häufig inhabergeführten Mittelstand ist die Investitionsbereitschaft stark an die Person des Inhabers gekoppelt. Und diese sinkt mit zunehmendem Alter nachweislich.

Investitionen älterer Inhaber dienen in erster Linie der Pflege des bestehenden Kapitalstocks, so die KfW-Experten. Investitionen in die Zukunft, etwa Kapazitätserweiterungen, spielen eine untergeordnete Rolle. Sie besitzen aus Sicht älterer Inhaber eine zu lange Amortisationsdauer und binden Finanzmittel. Allerdings: Falls ältere Inhaber dann doch investieren, erfolgt dies im Rahmen des durchschnittlichen Gesamtwertes für den Mittelstand. Fazit: Es wird nicht zu wenig investiert, sondern es gibt zu wenige Investitionsbemühungen.

Um die Investitionsneigung älterer Inhaber zu stimulieren, schlägt die KfW vor, den Alteigentümern nach dem Rückzug aus dem Unternehmen auch an der Rendite seiner in der Spätphase getätigten Investitionen zu beteiligen. Die frühzeitige Klärung der Nachfolge sei dabei ein wesentlicher Baustein.

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